Das griechische Denken stellt nicht nur den Anfang der Philosophie im europäischen Sinne dar, es bestimmt auch bis heute hinsichtlich der Theorieform des Denkens die philosophische und wissenschaftliche Denkform. Schwerpunkte bilden (1) die konstruktiven Elemente in Wissenschaft (Beispiel: Kosmologie) und Philosophie (Beispiel: die geometrischen Wurzeln der platonischen Ideenlehre), (2) die Verbindung von Vernunft und Leben (z.B. im sokratischen Dialog), (3) die Metaphysik (platonische Ideenlehre, aristotelische Substanztheorie), (4) die Logik (im propädeutischen wie im technischen Sinne) und (5) die griechische Gegenwart (im Hinblick auf den griechischen Rationalitätsbegriff und auf institutionelle Verhältnisse in Schule und Universität). Mit der Rekonstruktion der komplementären Konzeptionen von Platon und Aristoteles soll noch einmal die Idee der Einheit philosophischer und wissenschaftlicher Rationalität dargestellt werden. In diesem Sinne ist Thema des Buches die Herausarbeitung der philosophischen und wissenschaftlichen Denkform unter historischen, systematischen und institutionellen Gesichtspunkten.
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