Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,4, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut der Politikwissenschaften), Veranstaltung: Einführung in die politische Bildung: Die Rolle von G-20, IWF, WTO und Weltbank in der Wirtschaftskrise, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welchen Anteil der griechische Staatsbankrott am Ausbruch der Eurokrise hat. Hierbei werde ich beide Seiten der Medaille beleuchten, sprich sowohl den griechischen, als auch den europäischen Schuldanteil. Inwiefern können also endogene (zum Beispiel unsolide griechische Haushaltspolitik) beziehungsweise exogene Faktoren (zum Beispiel europäische Gewährungs- und Krisenpolitik) für die Eurokrise verantwortlich gemacht werden? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zunächst die Ursachen der Griechenlandkrise (2) vergegenwärtigen. Hierbei kann man ebenfalls in exogene und endogene Faktoren des griechischen Bankrotts unterscheiden. Im Anschluss geht es darum, die Griechenlandkrise in den Kontext der Eurokrise zu stellen. Wie ist aus einer Staatsschuldenkrise eine Eurokrise geworden? (3) Das vierte Kapitel bewertet die griechischen Optionen sowie die europäische Krisenpolitik kritisch. Kann sich Griechenland selbst aus der Krise befreien oder ist es auf die Hilfe der Währungsunion angewiesen? Ferner geht es auch um die Frage, ob die Griechenland-Hilfe als erfolgreich bewertet werden kann. (4) Die Arbeit schließt mit Empfehlungen für eine nachhaltige Krisenbewältigung (5) und einer Schlussbetrachtung (6) ab. Inwiefern kann es gelingen, zukünftige Staatsschuldenkrisen zu verhindern bzw. nachhaltig zu bekämpfen? Die vorliegende Arbeit wird sich fast ausschließlich auf die jüngste Zeit nach der Krise beziehen und aktuelle politische Maßnahmen, wie beispielsweise die Ablösung des ESFS durch den ESM nicht thematisieren. Im Folgenden ist also unter Rettungsschirm die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität und nicht der europäische Stabilitätsmechanismus gemeint. Die Griechenlandkrise und ihre Auswirkungen auf den Euroraum sollen hingegen weitgehend isoliert von der globalen Finanzkrise behandelt werden. Hohe Haushaltsdefizite und steigender Schuldstand sind zwar im gesamten Euroraum als Folge der Finanzkrise zu beobachten, in Griechenland hingegen sorgte eine unsolide Haushaltspolitik und ein jahrelanges Leben über den Verhältnissen zu den gegenwärtigen Haushaltsproblemen. Im direkten Vergleich mit den anderen „Krisenländern“ der Währungsunion schneidet Griechenland am schlechtesten ab.