Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2, Universität Hamburg (Fachbereich Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Versuche, das Heute zu verstehen, gelingen nicht ohne einen Blick zurück. Die Versuche, Deutschland zu erklären, können nicht gelingen ohne ein ausgeprägtes Verständnis vom so genannten "Dritten Reich". Doch dieses Verständnis ist zum großen Teil nicht vorhanden. In großen Teilen der Bevölkerung herrscht das Gefühl vor, nicht mehr mit den "Sünden unserer Urgroßväter" belastet werden zu wollen. Die Diskussion über Schuld und Sühne sind viele leid. Und - so meine Erfahrungen - geschieht das, obwohl nie eine wirkliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit stattgefunden hat. Deshalb findet auf der Grundlage eines verklärten Blickes eine Beurteilung statt. Kaum jemand hat eigentlich eine genaue Vorstellung von der Wirklichkeit des NS-Systems. Deshalb wird die These des "Verführten Volkes" oder der "Mythos der überredeten Massen" vielfach weiter verbreitet. "Die "Publizistik ist ein schlechthin bestimmender Faktor des öffentlichen Geschehens und des Handels geworden. Der Sieg Hitlers über den Staat von Weimar, die Gewinnung der Mehrheit des Volkes für das NS-Regime, die Führung des Zweiten Weltkrieges bis zu seinen äußersten Folgerungen sind überwiegend das Ergebnis der publizistischen Führungsmethoden des Nationalsozialismus." Die vorliegende Arbeit wird versuchen, dem Leser einen Einblick in die alltägliche Meinungsmanipulation durch die NS-Propaganda und die "Methoden, Wirkungen und Grenzen der Meinungsmanipulation" zu gewähren. Um diese Manipulation anschaulich darzustellen, begrenzt sich die vorangegangene Textanalyse auf ein Medium und einen Sachverhalt. Die Berichterstattung des "Völkischen Beobachter", des zentralen Parteiorgans der NSDAP, zu den Berlin-Bombardements der alliierten Streitkräfte, wird im Folgenden untersucht werden. Als Reichshauptstadt kommt Berlin ein wesentliches Gewicht zu, da hier das Zentrum des Regimes war und Berlin zudem eins der wichtigsten Industriezentren Deutschlands war. Diese exemplarische Methode scheint sinnvoll, da dem Leser anhand einzelner Artikel stärker ein Eindruck der Meinungsmanipulation vermittelt werden kann, als dies bei einer rein theoretischen Auseinandersetzung mit der Materie möglich wäre. Ziel ist es, dass der Leser die Mechanismen der "totalen geistigen Indoktrinierung der Massen" erkennt und versteht.
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