JT ist davon überzeugt, dass der Islam eine friedliche Religion sei und diese in der Vergangenheit sanft zu den Menschen gebracht wurde und nicht Angst und Schrecken in die Herzen der Ungläubigen legte. Ebenso tiefsinnig ist er davon überzeugt, dass die USA schuld an allem seien. Nichts lese ich von
islamischen Strafsteuern oder Unterdrückung der Frauen, ein Lobbyist reinsten Wassers spricht zu…mehrJT ist davon überzeugt, dass der Islam eine friedliche Religion sei und diese in der Vergangenheit sanft zu den Menschen gebracht wurde und nicht Angst und Schrecken in die Herzen der Ungläubigen legte. Ebenso tiefsinnig ist er davon überzeugt, dass die USA schuld an allem seien. Nichts lese ich von islamischen Strafsteuern oder Unterdrückung der Frauen, ein Lobbyist reinsten Wassers spricht zu uns, der die USA für die Schuld an allen Problemen des Islam und im Nahen Osten an den Pranger stellt.
Die Aufrechnung Christentum versus Islam ist JT's Spezialität. Unternehmt ihr Böses, dürfen wir es auch, so die kindliche Logik. Und Ihr habt mehr Menschen auf dem Gewissen als wir. Keine Exegese, kein Geschichtsbewusstsein, kein Bezug zu den Vorteilen und Segnungen der europäischen Aufklärung. JT scheint ein Überzeugungstäter, unfähig die Zusammenhänge in einem realen Licht zu sehen. Man ist beim Lesen fassungslos erstaunt.
Das Buch „Frauen sind Eure Äcker: Frauen im islamischen Recht“, von einem echten Islamwissenschaftler aus Ankara liest sich dagegen wie eine Offenbarung der Vernunft. Durchdrungen und motiviert vom Humanismus und der Gleichstellung von Frauen legte Ilhan Arsel, ein türkischer Verfassungsrechtler, Hochschullehrer und Religionskritiker, mit diesem Buch eine umfassende Kritik der Behandlung von Frauen im Islam vor. Wer das gelesen hat, stellt keine Fragen mehr, er kennt die Grundlagenwerke des Islam als Exeget, und nicht als Populist.
Den USA wirft JT vor, um Interessen zu kämpfen. Die Gegenfrage: wer tut das nicht? Sogar Linke haben das erkannt: "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt." (Egon Bahr)
Wer das nicht begreift, sollte sich aus der Politik fernhalten, wer zudem vergleichende Religionsgeschichte mit Aufrechnen und Verschleiern betreibt, sollte zunächst eine Exegese der Grundlagenwerke durchführen, so wie das Wissenschaftler seit der Aufklärung gelernt haben. Es gibt, ich habe das in vielen Gesprächen bemerkt, eine weite Ahnungslosigkeit und einen ganz harten, nicht zu brechenden, dramatischen Unwillen, sich mit vergleichender Religionsgeschichte zu befassen. JT ist hierfür ein typisches Beispiel. Wenn ich dieses Buch lese, intoniert sich in mir der predigerhafte, religiöse Singsang eines modernen Märchenerzählers, dem als Henrystutzen das Verlegen von Büchern dient.
Jeder sollte prüfen, ob die Werte der Aufklärung in unterschiedlichen Religionen gelebt und erfüllt werden können: z.B. Gleichberechtigung von Mann und Frau, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, aus einer Religion austreten zu können, ohne Gefahr für Leib und Leben, Trennung von Kirche und Staat, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat.