Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem heutigen Nürburgring verbindet man erfahrungsgemäß mehr als nur eine Rennstrecke. Man denkt an historische Rennen, die den Motorsport prägten, an Rennfahrer, die hier Geschichte schrieben und an ein modernes Freizeitzentrum mitten in der Hocheifel, das zeitweise die schnellste Achterbahn der Welt beherbergte. Man denkt aber auch daran, dass diese nie wirklich in Betrieb war, an Korruptionsvorwürfe, Fehlkalkulationen - und schließlich an ein gescheitertes Projekt. Bei näherer Betrachtung ist die Vorgehensweise und die Intention der Verantwortlichen und Besitzern des Nürburgrings von 2008 der von 1925 sehr ähnlich. Der Grundgedanke beispielsweise, der hinter dem Nürburgring steht, hat sich kaum verändert. Damals wie heute sollte die Rennstrecke der "Förderung der strukturschwachen Eifelregion" dienen. Als die Verantwortlichen vor einigen Jahren im rheinland-pfälzischen Landtag beschlossen, aus der Rennstrecke ein ganzes Freizeitzentrum zu errichten, wurde mit den Bauarbeiten begonnen, ohne die Finanzierung des Projekts zu 100 Prozent abgesichert zu haben2. Auch 1925 begannen die ersten Streckenarbeiten, bevor die Finanzierung vollständig geregelt war. Und wie ihre Vorgänger es etwa 80 Jahre zuvor schon taten, verkalkulierten sich die Politiker und Investoren auch 2008. Die Faszination Nürburgring - eine Faszination des Scheiterns, der Fehlentscheidungen und Misserfolge? Das Projekt kostete seinen Initiator Otto Creutz damals das Leben, vor einigen Jahren Ministerpräsident Kurt Beck seine politische Karriere. Doch warum wird in der Eifel immer wieder so viel für eine Rennstrecke riskiert? [...]
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