Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Revision, Prüfungswesen, Note: 2, Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Anfang des Jahres 2007 ist Basel II in Kraft - aber nur wenige deutsche Kreditinstitute wenden die neuen Eigenkapitalvorschriften an. Der Grund dafür ist, dass der Gesetzgeber den Banken und Sparkassen eine einjährige Übergangsfrist eingeräumt hat. Bis dahin muss die Eigenkapitalunterlegung verbindlich nach Basel II erfolgen. Die Konsultationspapiere des Basler Ausschusses über die Neuregelung der Eigenkapitalausstattung für Kreditinstitute führten in Deutschland zu heftigen Diskussionen und zu der Befürchtung, dass die Kreditversorgung insbesondere für mittelständische Unternehmen gefährdet ist. Es wurden zwar im Laufe der Verhandlungen viele Kritikpunkte beseitigt (z. B. durch Bevorzugung von Retail- oder Mittelstandskrediten bei der Eigenkapitalunterlegung oder der Einführung interner Ratings), aber es ist jedoch die Erkenntnis geblieben, dass kein Weg mehr in die Zeit zurück führt, in der Bankkredite ohne größeren Aufwand zu beschaffen waren. Basel II ist dafür nicht der alleinige Grund, sondern auch die hohen Verluste deutscher Banken nach dem Platzen der New Economy-Blase im Jahre 2001. Dadurch wurden die Kreditinstitute zu einem Umdenken bei der Vergabe von Krediten bewogen. Unternehmen sind nun gefordert, sich nachdrücklich mit der Thematik der Finanzierung zu beschäftigen, die Beschaffung von Bankkrediten genau vorzubereiten und eventuell sogar die Attraktivität für Kreditinstitute und ggf. auch weiterer Kapitalgeber zu verbessern. Nun ist das Jahr 2008 angebrochen und es stellt sich die Frage, wie neben den Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand, die Umsetzung von Basel II auch in den anderen Mitgliedsstaaten der EU gestaltet wird.
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