Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Institut), Veranstaltung: Die „globale Sattelzeit“, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die Revolution in Haiti als dritter wichtiger revolutionärer Umsturz innerhalb des so genannten „Zeitalters der Revolutionen“ ausgemacht werden kann, fristet sie, vor allem im Vergleich zur amerikanischen und französischen Revolution, ein klägliches Dasein in der Historiographie. Man könnte gar von einer „vergessenen“ Revolution reden, die nur in kleinen und zumeist exotisch klingenden Forschungszweigen der Geschichtswissenschaft Berücksichtigung findet. Der Sklavenaufstand von Haiti wird als eine direkte Auswirkung der französischen Revolution gesehen – sozusagen als deren Ausprägung bzw. Verlängerung in der Karibik. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, dennoch erscheint mir diese karibische Revolution auch einen eigenen, indigenen Kern zu besitzen, der nicht vernachlässigt werden darf. Gemäß des globalhistorischen Ansatzes „Glokal“ (aus Global und Lokal) scheint mir die Untersuchung des revolutionären Vorgangs auf Haiti eine gute Möglichkeit zu sein, die komplexen Wechselwirkungen globaler Phänomene wie Migration, Sklaverei, Frei- und Welthandel, Menschenrecht- und Freiheitsdiskurs, nationale Staatsbildung, Identität und Kolonialismus auf lokaler Ebene aufzuzeigen.