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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Universität Siegen (Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Entgrenzung des Raums: Wirtschaftliches Wachstum und der Beginn der europäischen Expansion, Sprache: Deutsch, Abstract: In unserem heutigen historischen Bewusstsein hat sich die Hanse, unabdingbar verknüpft mit wirtschaftlicher Expansion, als fester Begriff konsolidiert, dessen Geschichte samt Aufstieg, Blütezeit und Niedergang, sich scheinbar leicht in einen Zeitraum von rund 500 Jahren einordnen lässt. Viele Zeugnisse…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Universität Siegen (Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Entgrenzung des Raums: Wirtschaftliches Wachstum und der Beginn der europäischen Expansion, Sprache: Deutsch, Abstract: In unserem heutigen historischen Bewusstsein hat sich die Hanse, unabdingbar verknüpft mit wirtschaftlicher Expansion, als fester Begriff konsolidiert, dessen Geschichte samt Aufstieg, Blütezeit und Niedergang, sich scheinbar leicht in einen Zeitraum von rund 500 Jahren einordnen lässt. Viele Zeugnisse hansischen Handels und seiner Kultur, die uns bis in die Gegenwart erhalten geblieben sind, erinnern an die wirtschaftlich begründete Erschließung neuer Handelswege im Mittelalter: Die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck, die bis zuletzt als Dreierbündnis die Belange der übriggebliebenen Hanse betreuten, weitere zahlreiche Städte, die noch heute – zumeist, um die Attraktivität der Stadt für den Tourismus hervorzuheben – ihre einstige Hansezugehörigkeit unterstreichen, das heutige Verkehrsnetz, das durch bereits bestehende Handelsrouten ausgebaut wurde, und nicht zuletzt die hansische Gebäudearchitektur, die Backsteingotik, die sich besonders im norddeutschen Raum wiederfinden lässt. Je mehr wir uns verdeutlichen mit welcher Präsenz uns die Hanse noch heute begegnet, sei es anhand der eben erwähnten Zeugnisse oder in weiteren, einfacheren Erinnerungen wie Straßennamen, Stadtteilen, Bezeichnungen von Gebäuden und Institutionen, um so unerklärlicher scheint es, eine Begründung zu finden, womit sich die überdauernde Existenz einer eigentlich formlosen Organisation, welche die Hanse zweifelsohne war, erklären ließe. Die Hanse war ein gewachsenes Gebilde, ein Bündnis vieler einzelner Städte, das ohne Gründungsurkunde, ohne eigene Verfassung, ohne eigene Finanzen, ohne Siegel, Beamte oder gar – abgesehen vom Hansetag – Institutionen, in Europa zu seinen Glanzzeiten, aufgrund seiner gewachsenen wirtschaftlichen Bedeutsamkeit, wie ein souveräner Staat agieren konnte.1 Der, begünstigt durch vielerlei Faktoren wie Stadt- und Territorialentwicklung, gewachsene wirtschaftliche und machtpolitische Einfluss der Hanse, der sich über Jahrhunderte hinweg behaupten konnte, lädt unter den gegebenen Umständen dazu ein, die Hanse als „ein einzigartiges Phänomen in der deutschen und europäischen Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit“ zu bezeichnen2, dessen Entwicklung im folgenden erläutert werden soll. 1 Zimmerling, Dieter: Die Hanse – Handelsmacht im Zeichen der Kogge. Düsseldorf/Wien 1976. S. 11 2 Fritz, K./Krause, G.: Seekriege der Hanse. Berlin 1997. S. 10