Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: PS Krieg und Frieden im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man einen Artikel über den Vergleich der heutigen Europäischen Union mit der mittelalterlichen Hanse liest, fallen einen Parallelen auf. Auch die EU, vor 1992 EG, wurde ursprünglich als reines Zweckbündnis für Handelsfragen gegründet. Wiederrum auch die Hanse mischte sich mit der Zeit immer weiter in die politischen Interessen der einzelnen Staaten ein. Beide Bündnisse wuchsen rasch über einen großen Teil Europas heran. Es gab zwar den Hauptunterschied, dass die Hanse "nur" ein lockerer Verbund von Händlern war, welche ab dem 14. Jahrhundert als Bürgermeister der Städte auftraten, und hinter der EU ganze Nationen stehen, aber gerade dieser Fakt verbirgt interessante Bedeutungen, wie man später sehen wird. Wie die Geschichte schon oft gezeigt hat, spielt es bei der Vertretung der eigenen Interessen eine bedeutende Rolle, wie viel finanzielle und militärische Mittel hinter einer Organisation stehen. Der Waffengebrauch blieb der Europäischen Union zwar erspart, aber zur Zeiten der Hanse, dem Hoch- und Spätmittelalter kam es doch schon häufiger dazu. Ein großer Teil dieser Auseinandersetzungen wurden, wie könnte es anders sein, auf dem Meer ausgetragen. Aus diesem Grunde wird sich die vor Ihnen liegende Arbeit mit dem Thema der hanseatischen Seekriege beschäftigen. Neben den anfänglichen Betrachtungen zum Schiff, der Besatzung und dem Kriegswesen werden anhand der Kriege gegen Dänemark mehrere Charakteristiken der Hanse erklärt. Die Arbeit zielt auf die Beantwortung folgender Fragen hin. Wie war die Stellung der wendischen Städte bei den Kriegen? Inwiefern beeinflusste die technische Entwicklung die Seekriege? Haben Handelsfragen auf die Kriege der Hanse Einfluss genommen? Änderte sich die Situation auf den Schiffswerften durch die Seekriege?