Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 1,00, Ludwig-Maximilians-Universität München (Department katholische Theologie), Veranstaltung: Wundergeschichten im Religionsunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Seminararbeit beschäftigt sich zunächst allgemein mit den Wundergeschichten in den Evangelien, mit dem zur Zeit der Evangelisten vorherrschenden Wunderverständnis und der damit zusammenhängenden Wunderterminologie. Darauf aufbauend wird die Wundergeschichte des Blinden bei Jericho aus dem Markusevangelium analysiert und mit den entsprechenden Parallelen bei Matthäus und Lukas verglichen. Schließlich wird überlegt, wie man diese Thematik im Unterricht umsetzen könnte. Dies wird an zwei Beispielen aus dem Grundschulunterricht verdeutlicht. 2. Wundergeschichten in den Evangelien 2.1 verändertes Wunderverständnis Ein großer Teil in den Evangelien sind Überlieferungen der Wunder Jesu. Um einen ersten Einblick in die Wundergeschichten der Evangelisten zu bekommen, muss zwischen dem, was wir heute als Wunder bezeichnen und dem Wunderverständnis zur Zeit des neuen Testaments unterschieden werden. Heute, in einer Zeit in der man versucht, alles durch die Naturwissenschaft zu erklären, wird ein Geschehen oft dann als Wunder bezeichnet, wenn ihm „[…] ohne Widerspruch zur Naturordnung das Moment des Überraschenden oder Erstaunlichen innewohnt.“ (Kollmann, 2002, S. 9) Im Verständnis des Neuen Testaments hingegen spielt das Göttliche, das Übernatürliche bei der Erklärung von Wundern eine weitaus größere Rolle.