Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Da der archetypische Kriegsheimkehrer als solcher nicht existiert und es Millionen von Einzelschicksalen gibt, die in ihrer Vollständigkeit nicht erfasst werden können, wird diese Hausarbeit sich auf die Probleme von Kriegsheimkehrern beschränken, die vielfach von öffentlichen Einrichtungen, medizinischem Personal oder der Nachkriegspresse dokumentiert wurden und somit als typisch für die Heimkehrerthematik gelten. Das erste Kapitel dieser Arbeit gibt dabei zunächst einen kurzen historisch-politischen Überblick über die rechtliche Stellung und die staatlichen Verträge zum Umgang mit den deutschen Kriegsgefangenen. In den nächsten Unterkapiteln wird der Fokus zuerst auf den physischen und dann im nächsten Schritt auf den psychischen Zustand der Kriegsheimkehrer gelegt. Quellengrundlage bilden dabei vor allem bereits aufgearbeitete Quellen von medizinischem Personal aus den Auffanglagern in Deutschland, die die Heimkehrer vor ihrer Rückkehr in die Heimatregionen zu durchlaufen hatten. Des Weiteren wird auf Probleme bei der Rückkehr ins Zivilleben eingegangen, die durch Veränderungen im Familiengefüge und der Arbeitswelt hervorgerufen wurden. Aufgrund der Kürze der Arbeit wird bei dieser Darstellung stets der Kriegsheimkehrer mit seinen Problemen und Nöten in den Vordergrund gestellt. Die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen, die die Heimkehrerfrage in Deutschland auslösten, bleiben dabei sekundär. In Kapitel 2 wird ein Vergleich zwischen den zuvor dargestellten typischen Heimkehrerproblemen und den Problemen angestellt, die Borcherts Hauptfigur Beckmann bei seiner Rückkehr nach Deutschland hat. Die Problemfelder mit denen sich Beckmann auseinanderzusetzen hat, werden dazu nochmals in sein äußeres Erscheinungsbild (Kapitel 2.1), sein privates Umfeld (Kapitel 2.2) sowie Reaktionen der Gesellschaft (Kapitel 2.3) unterteilt. Auf der Grundlage dieses Vergleichs soll die Frage nach der Authentizität und dem Realitätsgehalt von Borcherts Drama „Draußen vor der Tür“ dann fundiert beantwortet werden können. Das abschließende Fazit beantwortet die eingangs gestellte Frage und greift zum Schluss der Arbeit die zuvor gewonnen Ergebnisse nochmals auf.