Das eigentliche Markenzeichen der Mark Brandenburg sind ihre Herrenhäuser. Wie ein dichtes Netz haben sich seit dem Mittelalter die Wohnsitze zahlloser Rittergutsbesitzer über das Land gelegt. Die Autoren untersuchen und dokumentieren in übergreifenden Aufsätzen und großzügig bebilderten Einzelmonographien die Geschichte der erhaltenen, aber teilweise auch verlorenen Rittergüter und Herrenhäuser in den Kreisgrenzen des heutigen Havellandes. Es handelt sich um die erste umfassende historische, bau- und kunstgeschichtliche sowie familiengenealogische Bestandsaufnahme dieses bedeutenden Kulturerbes. Das Buch ist ein Appell für den Erhalt aller brandenburgischen Herrenhäuser: Sie prägen das Bild einer Gemeinde, schaffen Identifikation und beleben den Tourismus. 79 Herrenhäuser sind in 63 Ortsmonographien katalogisiert. Sie werden mit ihrer Baugeschichte, den Schicksalen der Bewohner und ihrer Nutzung bis in die Gegenwart vorgestellt. Die Autoren schlagen um die Zeit nach 1945 keinen Bogen, legen aber Wert auf eine Situationsbeschreibung ohne Polemik. Vom Patronatswesen und der Rolle der Dorfkirchen bei der Inszenierung von Herrschaft sowie von den Parkanlagen ist ausführlich in zwei den Katalog flankierenden Fachaufsätzen die Rede. Ein weiterer Beitrag diskutiert die Eingrenzung des Herrenhausbegriffs. Vorangestellt sind zwei einführende Texte zur Geschichte und Kunstgeschichte der Herrenhäuser, die zugleich einen Überblick über den Bestand vermitteln. Im Anhang findet man u.a. eine tabellarische Übersicht zu den wichtigsten Bauphasen der erfaßten Herrenhäuser sowie zu ihrer Nutzungsgeschichte seit der Nachkriegszeit.