In Anne Brontë’s Roman "Die Herrin von Wildfell Hall" geht es wie auch in den Romanen ihrer Schriftstellerschwestern Charlotte und Emily Brontë um die Liebe und die gesellschaftlichen Hindernisse bzw. Begebenheiten die sich dieser in den Weg stellen können.
Im Gegensatz zu anderen Frauenromanen
aus dem 18. und 19. Jahrhundert schreibt Anne Brontë aus der Sicht eines Mannes, in diesem Fall liest…mehrIn Anne Brontë’s Roman "Die Herrin von Wildfell Hall" geht es wie auch in den Romanen ihrer Schriftstellerschwestern Charlotte und Emily Brontë um die Liebe und die gesellschaftlichen Hindernisse bzw. Begebenheiten die sich dieser in den Weg stellen können.
Im Gegensatz zu anderen Frauenromanen aus dem 18. und 19. Jahrhundert schreibt Anne Brontë aus der Sicht eines Mannes, in diesem Fall liest man sozusagen die Briefe die Mr. Markham an einen guten Freund schreibt.
Zuerst war ich total verwirrt als der Roman aus dieser anderen Sichtweise begonnen hatte. Nachdem ich mich eingelesen hatte und mir die "Familien"-Verhältnisse und Namen der handelnden Charaktere vertraut waren kam ich auch recht schnell voran in der Geschichte.
Alles beginnt damit das die Witwe Mrs. Graham mit ihrem kleinen Sohn Arthur auf einen alten vereinsamten Herrensitz namens Wildfell Hall zieht. Schon bald gibt es erste Gerüchte über die abgeschieden lebende junge Frau. Der einzige der strickt gegen diese Vorurteile und Gerüchte besteht ist Mr. Markham der sich auch schon nach einigen Treffen die mehr oder weniger gewollt waren in die Fremde verliebt.
Wie es der Zufall so will bekommt das verliebte Herz von Gilbert (Mr. Markham) schon bald einen tiefen Stich versetzt als er Mrs. Graham zufällig belauscht als diese mit ihrem Verpächter Mr. Lawrence spricht. Für Gilbert steht fest das die beiden eine Affäre haben und er wendet sich gekränkt von der hübschen Witwe ab. Als Helen (Mrs. Graham) die nicht wie Mr. Markham vermutet in Mr. Lawrence verliebt ist dies mitbekommt beschließt diese Gilbert ihre schmerzhafte Vergangenheit anzuvertrauen.
Nun wird die Geschichte in Tagebuchform von Helen weiterzählt. Dieser Abschnitt hat mir sehr gut gefallen da man nun die Gefühle und vor allem die schwere Vergangenheit der zurückgezogen lebenden Mrs. Graham erfährt. Zu Beginn des Buches war mir die Person von Mrs. Graham sehr unsymphatisch doch dies ändert sich mit den nächsten Kapiteln in denen man mehr von ihrem Schicksal erfährt schlagartig.
Anne Brontë lässt in ihre geschriebenen Worte soviel Emotionen und Herzblut einfließen damit man gebannt den Rest des Buches verschlingt. Der Leser durchlebt eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Zuerst habe ich gespannt verfolgt wie die Geschichte von Helen verlief bevor sie nach Wildfell Hall zog. Nachdem Gilbert alles über seine große Liebe erfahren hat und wieder Hoffnung geschöpft hat nun mit ihr sein Leben verbringen zu können geraten die beiden Verliebten erkennt er durch Helens Worte das die gegenwärtigen Zustände dies nicht erlauben. Gerade bei den letzten Kapiteln habe ich mehr denn je mit den liebevoll geschilderten Charakterend es Buches gebangt und gehofft das alles ein gutes Ende nehmen mag.
Der Schluss kommt leider wie auch in den Romanen von Annes Schwestern meiner Meinung nach viel zu kurz! Nachdem man eine so emotionsvolle Gefühlsachterbahn hinter sich hat, hätte ich mir gewünscht mehr von der Zukunft die Helen und Gilbert haben zu erfahren.
Mein Fazit:
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Anne Brontë’s facettenreiche und liebevoll gestaltete Charaktere stechen aus diesem Roman ziemlich hervor. Aber nicht nur wegen den Charakteren ist "Die Herrin von Wildfell Hall" lesenswert sondern auch wegen der gekonnten Beschreibung der Gefühlswelt der einzelnen Charaktere, egal ob männlich oder weiblich. Wie auch schon in den Romanen ihrer Schwestern fällt einem besonders die gekonnt eingewebte Dramatik ins Auge.
"Die Herrin von Wildfell Hall" ist ein schöne dramatische Liebesgeschichte die mich zutiefst gerührt hat.