Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Mittelalterliche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für deutsche und niederländische Philologie), Veranstaltung: Herzog Herpin, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich der Frage, wo die Anfänge weiblicher Emanzipation in literarischen Werken zu lokalisieren sind, die gleichzeitig als Ursprung unserer gegenwärtigen Gleichstellung zwischen Mann und Frau gesehen werden können. Da die Beantwortung dieser Frage den begrenzten Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde, ist ausschließlich die Rolle der Herzogin Alheyt innerhalb des Werkes „Herzog Herpin“ Gegenstand der folgenden Abhandlung. Das Prosaepos entstand aus dem Umkreis der Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Frage, inwiefern das Aneignen Alheyts von „männlichen“ Attributen als Ausdruck weiblicher Emanzipation im Spätmittelalter gesehen werden kann. Um sich dieser Frage zu nähern, wird ein inhaltlicher Überblick über das Prosaepos „Herzog Herpin“ vorangestellt, in dem ein besonderer Schwerpunkt auf der Rolle der Alheyt liegt. Danach folgt der Versuch, „männliche“ Attribute zu definieren. In Punkt drei wird das Verhalten der Herzogin aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersucht, um die zuvor definierten, vermeintlich dem männlichen Geschlecht vorbehaltenen Eigenschaften mit dem Handeln der Alheyt abzugleichen. Zum Schluss wird ausgehend von diesen Ergebnissen die eingangs gestellte Frage beantwortet.