Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Berufs- und Arbeitspädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Differenzen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Berufsbildung und Allgemeinbildung sind nicht nur in unserer Zeit Ausgangspunkt wissenschaftlicher und allgemeinpolitischer Diskussion. Seit durch die aufkommende Industrialisierung zum Ende des 18. Jahrhunderts zuerst in England, dann in ganz Europa der Bedarf an industriellen Arbeitskräften steigt, setzen sich eine Vielzahl von Forschern teils streng wissenschaftlich, teils aus finanziellen Gründen für Reformen und Neuorientierungen der bestehenden Lehrpläne ein. Der allgemeine Verfall der Sitten und die enormen Zuwachsraten der armen und ärmsten Schichten gerade in industriellen Zentren bilden dabei zumeist die Ausgangsposition für die Kritik am bestehenden Lehrplan, manchmal auch am bestehenden Schulsystem. Einen möglichen Ausweg aus dieser Misere sollen die sogenannten Industrieschulen darstellen, in denen auf die eine oder andere Weise neben den normalen Grundlagen der Volksbildung auch handwerkliche Fertigkeiten und Werte der aufkommenden Industriegesellschaft vermittelt werden. Zwei Vertreter, die am Ende des 18. und zu Beginn des 19.Jahrhunderts die Einrichtung dieser Schulen fordern, sind Heinrich Philipp Sextro und Johann Heinrich Pestalozzi, die hier auch näher beleuchtet werden sollen. Grundlage dieser Ausarbeitung sind zwei Aufsätze von Sextro und Pestalozzi aus den Jahren 1785 und 1806, die im Rahmen eines Referates vorgestellt wurden. Ihre Kritik am Schulwesen ihrer Zeit soll hier dargestellt und bewertet werden, um sich anschließend ihren Verbesserungsvorschlägen und Lösungen zuzuwenden. Dazu soll kurz das Prinzip der Industrieschulen dargestellt werden, wie es uns in der mitteleuropäischen Vergangenheit begegnet, ein kurzer Abriss über die Autobiographien der beiden Autoren erfolgen und nach der Darstellung und Diskussion ihrer Arbeiten auf das Verhältnis von beruflicher und allgemeiner Bildung näher eingegangen werden.