Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht das mittelalterliche Frauenbild. Die Protagonistinnen des Nibelungenliedes werden vorgestellt anhand zentraler Charaktereigenschaften und Attribute. Zentral ist dabei auch das Verhalten beim Königinnenstreit. Es wird erörtert, inwiefern die beiden Frauen dem mittelalterlichen Frauenbild entsprechen. Diese Hausarbeit widmet sich der Frage, inwiefern sich Kriemhild und Brünhild in das Frauenbild der mittelalterlichen Gegenwart der Entstehungszeit fügen. Allein Kriemhilds und Brünhilds in der Forschung unbestrittene Relevanz für die Handlung des Nibelungenlieds ist etwas Unorthodoxes für die deutsche Heldenepik. So wird in der ersten Strophe des Nibelungenlieds beim Leser eigentlich die Erwartung nach typischer monologischer Männlichkeit geweckt, bei der weibliche Figuren nur am Rande der Erzählung stehen und eher zur Identitätsverhandlung der Männer dienen. Diese sich nicht bestätigenden Erwartungen an die Geschlechterrollen sind bezeichnend für den gesamten Epos. Immer wieder werden Männlichkeit und Weiblichkeit verhandelt. Die Rollen sind nicht für sich Gegenstand des Textes, so Tilo Renz, sondern werden konturiert in der wechselseitigen Bezugnahme der Figuren und ihrer Abgrenzung voneinander. Außerdem wird die Rolle der Frau an einigen Stellen explizit angesprochen. Das Nibelungenlied macht Geschlechter also zum Thema und setzt die Stereotypen nicht einfach bloß voraus.
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