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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Hamburg (Fakultät Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Himmel, Hölle, Paradies: Das Weltbild im frühen und hohen Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vorstellung von der Hölle als Ort im Jenseits ist seit jeher mit dem christlichen Weltbild verknüpft. Allerdings ist sie nicht auf ein explizites Vorbild zurückzuführen oder als feststehendes Gebilde, sondern eher als ein sich stetig entwickelndes und veränderndes Konstrukt zu betrachten. In der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Hamburg (Fakultät Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Himmel, Hölle, Paradies: Das Weltbild im frühen und hohen Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vorstellung von der Hölle als Ort im Jenseits ist seit jeher mit dem christlichen Weltbild verknüpft. Allerdings ist sie nicht auf ein explizites Vorbild zurückzuführen oder als feststehendes Gebilde, sondern eher als ein sich stetig entwickelndes und veränderndes Konstrukt zu betrachten. In der Übergangszeit von Spätantike und Frühmittelalter war es in erster Linie Augustinus (354-430), der sich mit Vorstellungen von der Hölle beschäftigte. Er verband die christliche Vorstellung vom Weltgericht mit antiken Vorstellungen der Unterwelt. Herbert Vorgrimler beschreibt für die folgende Zeit ein Zurückdrängen der antiken Auffassungen mit ihren rationalen Erklärungsansätzen, stattdessen finde das Höllenthema seinen Platz nun in erster Linie in der Visionsliteratur. Vorherrschend würde ein „dualisierendes Welt- und Menschenbild“ geschaffen, welches lediglich Himmel und Hölle, sowie gute und schlechte Menschen kenne. Dennoch gab es im Laufe der Zeit auch immer Gelehrte, die anderen Auffassungen waren. Mit der etwa im 9. Jahrhundert einsetzenden Scholastik wurde sich wieder vermehrt in theologischer Hinsicht mit der Höllenthematik befasst, insbesondere wurde dabei auch über eine Jenseitsgeographie diskutiert. Ausgangspunkt der Überlegungen war dabei meist das Weltgericht und die damit einhergehende Frage, ob das endgültige Schicksal bereits nach dem Tod entschieden ist, oder ob es einen Läuterungsort gibt, der noch einen Ausweg zulässt. Im 12. Jahrhundert zeigt sich schließlich eine sehr ausführliche Beschäftigung mit der Beschaffenheit der Hölle und einem möglichen Fegefeuer als zusätzlichen Ort im Jenseits. Neben der intensiven Auseinandersetzung in schriftlichen Quellen, gab es aber auch in kunsthistorischer Hinsicht neue Entwicklungen: Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden besonders in Frankreich zunehmend Reliefs und skulpturale Elemente mit Höllenmotiven auf Portalen von Kirchen und Klöstern angebracht. Zwar gab es zuvor bereits vereinzelt bildliche Darstellungen des Weltgerichts und der Hölle, unter anderem als Buchmalereien und Wandfresken, jedoch wurde durch die figürliche Ausarbeitung eine viel intensivere Wirkung erzielt. Typisch für diese Form ist die Abbildung des Weltgerichts auf dem Tympanon des Portals, wobei Christus im Zentrum inmitten der verschiedenen Orte des Jenseits angeordnet ist. (...)