Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Reflexive Referenzsysteme der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Historisch-Systematische Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch den Akt der Erwachsenentaufe zwischen Konrad Greben und Georg Blaurock aus dem Jahr 1525 entstand die Täuferbewegung. Die radikalen Anhänger der Reformation hielten die christlichen Erneuerungen von Martin Luther in Deutschland und Ulrich Zwingli in der Schweiz für unvollständig. Sie lehnten u.a. die Kindertaufe kategorisch ab, da ein Kind nicht im Stande ist, "durch seinen eigenen freien Willen sich für eine Nachfolge Christi zu entscheiden.". Diese Entscheidung könnten lediglich Erwachsene treffen. Aus diesem Sachverhalt entstand der Begriff der Wiedertäufer. In kürzester Zeit verbreitete sich die Bewegung von Zürich aus nach Konstanz, Memmingen, Hessen, Schlesien, Preußen und fast allen anderen Teilen Europas. Jakob Hutter war einer der Organisatoren, der die zerstreuten, kleinen Gruppen vor allem im Raum Mähren zusammenbrachte und aus ihnen Gemeinden machte. Die Täufergemeinschaft der Hutterer, die nach Jakob Hutter benannt wurde, ist eine der wenigen freikirchlichen Bewegungen, welche ihre Traditionen weitestgehend bis heute bewahrt haben. Ihre Geschichte war seit dem 16. Jahrhundert geprägt von Verfolgung und Hetzerei, die im 19. Jahrhundert in den USA und in Kanada endete. Zeitweise verringerte sich ihre Mitgliederzahl auf einige hundert Brüder und Schwestern. Heute leben ca. 40.000 Hutterer in der Neuen Welt. Ein friedlicher Ort, in dem die Hutterer Ende des 16. Jahrhunderts Toleranz erfuhren, war Mähren. Anhand der dortigen Begebenheiten und der Erziehungs-, Bildungs- und Arbeitsweise der Wiedertäufer möchte ich in dieser Hausarbeit klären, welche Gründe ausschlaggebend für das lange bestehen dieser freikirchlichen Bewegung waren und welchen Anteil der Berufsbildungsbereich dabei hatte.