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Einleitung Die Genese utopischer Entwürfe idealer Städte vollzieht sich entlang eines unbedingten Ordnungswillen und vor dem Hintergrund elender Lebensbedingungen weiter Teile der Bevölkerung, mit dem Telos vermeintlich glücklicher Gemeinschaften. Damit war das utopische Denken auch ein früher Vorläufer der Soziologie, obschon durchsetzt von religiösen Motiven, wurde doch ein IST-Zustand der Gesellschaft reflektiert als Ausgangspunkt für Utopisten einen SOLL-Zustand zu denken. Im Wesentlichen handelte es sich dabei aber nicht um Utopien der Freiheit, sondern um Visionen der Ordnung. Auch Morus…mehr

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Produktbeschreibung
Einleitung Die Genese utopischer Entwürfe idealer Städte vollzieht sich entlang eines unbedingten Ordnungswillen und vor dem Hintergrund elender Lebensbedingungen weiter Teile der Bevölkerung, mit dem Telos vermeintlich glücklicher Gemeinschaften. Damit war das utopische Denken auch ein früher Vorläufer der Soziologie, obschon durchsetzt von religiösen Motiven, wurde doch ein IST-Zustand der Gesellschaft reflektiert als Ausgangspunkt für Utopisten einen SOLL-Zustand zu denken. Im Wesentlichen handelte es sich dabei aber nicht um Utopien der Freiheit, sondern um Visionen der Ordnung. Auch Morus schwebte keine freiheitliche Gesellschaftsordnung vor, sonder eine, die im wesentlichen von Hunger und Not befreit sein sollte. Letztlich blieb alles Planen Ausdruck eines Herrschaftswillens, wenngleich er in den Utopien auch maskiert auftritt. Bestehende Ordnungszwänge sollten weniger gelockert werden, als die als chaotisch empfundenen Lebensumstände in eine neue, nach strengen Vernunftregeln konstruierte Form gegossen werden. Alle utopischen Entwürfe sind zweischneidig. Dass sich "glückliches Leben" als konkretes Bild einfangen lässt, als planbares Konstrukt von Lebensbedingungen, ist ihr Mythos. Solch ein Glücksversprechen geht in der Totalität jener besseren Welten jedoch unter und verkehrt sich in ihr Gegenteil. Die utopischen Gedankenwelten laufen oft auf weitreichendere Zwänge hinaus, als die bis dato bestehenden. Weisen sie doch eine mathematisch-regelhafte und damit lebensfeindliche, weil die Organizität negierende, Ordnungsstruktur auf. Das ist der Kern der "alten" utopischen Entwürfe, die das menschliche Glücksverlangen in sozialphilosophisch ausfabulierten, sowie städtebaulich und architektonisch durchgestalteten Lebensräumen zum Ausdruck bringen. Erst im jüngeren utopisch-städteplanerischen Denken der letzten Jahrzehnte gewinnt die Einsicht, Spielräume für nicht prognostizierte Entwicklungen zu eröffnen, und schließlich die bevormundeten Objekte der alten Utopien emanzipatorisch ihrer Organizität zu überlassen. Jene alten Utopien wurden nie Realität. Erst mit dem Auftreten der Arbeiterbewegung und z.B. der Marxschen Forderung nach Selbstbestimmung der Menschen, eröffnete sich die Möglichkeit fragmentarischer Realisierung.

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