Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Hauptthema dieser Hausarbeit wird eine Analyse und eine Ideologiekritik anhand des von Wachler verfassten Aufsatzes "Über die Zukunft des deutschen Glaubens" in der Zeitschrift Irminsul sein. Anhand dieser Quelle werden die Ideologien der germanischgläubigen Bewegung um Ernst Wachler erarbeitet und kritisch dargestellt. Neben dieser Quelle wird die in der Zeitschrift Irminsul dargelegte Ideologie durch verschiedene Werke der Sekundärliteratur erörtert und im Kontext der Ideen der völkischen Bewegung gestellt. Besonders wird sich in dieser Arbeit auf den Historiker Uwe Puschner sowie auf die Historikerin Stefanie Freifrau v. Schnurbein berufen. Die Germanischgläubigen gelten innerhalb der völkischen Bewegung als eine der maßgeblichen Splittergruppen der breit gefächerten völkisch-religiösen Gruppierungen im Deutschen Kaiserreich. Verschiedenartige Institutionen und Akteure dominierten diese, vor allem antisemitische und auf einen vermeidlich germanischen Glauben fokussierte, Bewegung in der Zeit des deutschen Kaiserreiches, der Weimarer Republik und des beginnenden Nationalsozialismus. Da es keine absolute Homogenität innerhalb der Germanischgläubigen und schon gar nicht innerhalb der völkischen Bewegung gab, ist eine komplette Analyse ihrer Vertreter und Organisationen schwierig durchzuführen. Demensprechend wird sich diese Arbeit nur mit einem der Hauptvertreter dieser Glaubensgruppe und seinen Ansätzen während des deutschen Kaiserreiches beschäftigen. Dieser Akteur des germanischen Glaubens war der Schriftsteller Ernst Wachler. Als Vertreter des Neuheidentums befürwortete er die komplette Abkehr von der christlichen Religion, welche er als undeutsch und jüdisch diffamierte. Wachler und seine Anhänger forderten eine ideologische und theologische Rückbesinnung auf einen altgermanischen Naturglauben, welcher die germanischen Gebiete vor der Christianisierung dominerte. Gepaart war dieser Glaube mit einem in der völkischen Bewegung Ton angebenden deutschnationalen Antisemitismus, Antimarxismus und einem stark ausgeprägten Rassismus und Nationalismus.
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