Unsere unhintergehbare »Grunderfahrung« der Welt, in der stets vollständigen Erfahrung beziehungsweise Unterscheidung einer »Vielheit von Verschiedenem«, als die fundamentale theoretische Basis der »Dreiteilungshypothese«, ist formal zwar recht leicht aufweisbar, aber dennoch völlig kontraintuitiv und unanschaulich. Die Aufgabe dieses Aufsatzes soll es deshalb sein, die »Grunderfahrung« nicht nur in formaler, sondern auch in sachlicher Hinsicht besser herauszuarbeiten. - Das zumindest vordergründig überzeugende Argument, dass es in unserem tatsächlichen Erfahren der Welt gewissermaßen keine »Lücken« gibt und wir deshalb diese Welt immer vollständig erfahren, hält auch einer strengeren Prüfung stand, da kein in der Welt Fehlendes widerspruchsfrei behauptet werden kann. Die »Grunderfahrung« ist mit dieser Bestimmung jedoch kein fest abgesteckter, gewissermaßen irgendwie vor uns liegender Gegenstandsbereich, den wir direkt untersuchen könnten und ist sowieso nur zugänglich, soweit wir das erfahrene Viele wie Verschiedene als solches auch verstehen. So stellt sich die Frage, mit welcher Begründung wir unter dieser Bedingung eigentlich über das immer nur beschränkt verstandene Erfahrene hinaus eine immer vollständige »Grunderfahrung« behaupten dürfen, die wir immer erfahren, egal, ob und wie wir sie dabei auch verstehen. In der Beantwortung dieser Frage tritt auch die »Grunderfahrung« selbst deutlicher hervor. - Es wird für einige Abschnitte dieses Aufsatzes ein besonderes Wissen zur Theorie der »Dreiteilung« vorausgesetzt, weshalb es empfehlenswert ist, zuvor wenigstens die »Kurze Einführung in das Gesamtprojekt Dreiteilungshypothese« zur Kenntnis zu nehmen, z. B. in: Kluge 2022 ff., »Großes Begriffslexikon zur Hypothese der Dreiteilung«. Mehr Informationen auf: www.dreiteilungshypothese.de