Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,0, Universität Hamburg (Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Ostasiatische Religionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die schamanistische Initiationszeremonie ist ein weltweit, überwiegend in peripheren Zonen zu beobachtendes Phänomen. Überall folgt sie dem typischen Grundgedanken vom Verlassen eines gegenwärtigen Zustandes, von der darauffolgenden Reinigung in einem von allem Physischen losgelösten Schwebezustand, und von dem letztlich eintretenden Transzendieren in einen spirituellen Zustand, in dem es dem Schamanen möglich ist, mit einer jenseitigen Welt zu kommunizieren. Bei diesem dreigeteilten Prinzip handelt es sich um einen imaginären und kognitiven Prozess, der in den unterschiedlichen Ritualen der Initiationszeremonie symbolisch durchlaufen wird und dessen drei Stadien jeweils den Übergang zu einer neuen geistigen und spirituellen Stufe bedeuten. Der Schamanismus in Korea ist tief im traditionellen Volksglauben verankert und ist wahrscheinlich lange Zeit die vorherrschende Komponente in der koreanischen Staatsreligion gewesen. In der modernen Gesellschaft bedeutet die Eignung zum Schamanen eher eine Schande und auch die Familienmitglieder haben fortan in Ächtung zu leben. Dennoch werden in Korea immer wieder Initiationszeremonien beobachtet, in denen sich Menschen einer Weihung unterziehen, durch die sie den gesellschaftlichen Rang eines Schamanen erlangen. Dieses kollektiv-religiöse und soziodynamische Phänomen aus archaischen Zeiten soll hier einer näheren Betrachtung unterzogen werden, um letztlich zusammenfassend die individuelle und kollektive Perzeption dieses fundamentalen Ereignisses durch den Kandidaten und seine Gemeinde einordnen zu können.
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