Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die industrielle Revolution in Bayern: Ein Land zwischen technischer Evolution, Maschinenstürmern und Agraridylle, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die industrielle Revolution begann im späten 18. Jahrhundert in England. Sie basierte auf wichtigen Erfindungen und einer vorangegangenen agrarischen Revolution, welche zu einer Besitzumschichtung und zur Entwicklung eines ländlichen Proletariats von Lohnarbeitern führte, die später von den neu entstandenen städtischen Industriebetrieben übernommen werden konnten. In Kontinentaleuropa vollzog sich die Industrialisierung nur sehr langsam und, gemessen an England, mit großer zeitlicher Verzögerung. In Deutschland mußten zunächst feudale Hemmnisse beseitigt und die zollpolitische Zersplitterung durch die Gründung des Zollvereins überwunden werden, damit die Industrialisierung in ihrem ganzen Ausmaß einsetzen konnte. Bis zum Jahr 1840 konnte man in Deutschland jedoch noch nicht von einer Industrialisierung sprechen; erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sie in Teilen Deutschlands ein. Im Vergleich zu Westeuropa und anderen Teilen Deutschlands setzte die Industrialisierung in Bayern erst relativ spät ein. Das Königreich Bayern war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch überwiegend Agrarland. Um 1800 machte das Landvolk fast 80% der Gesamtbevölkerung aus. 1850 waren es nur noch etwa 50%, die Landwirtschaft blieb jedoch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der dominierende Wirtschaftszweig in Bayern. Neben der Landwirtschaft spielte darüber hinaus das auf Stadt und Land verteilte Handwerk eine bedeutende Rolle. Einige städtische Zentren machten bereits industrielle Fortschritte, zum Beispiel Augsburg, Nürnberg, Würzburg und München. Während der Industrialisierung fanden in Deutschland und auch in Bayern große Be-völkerungswanderungen statt. Die "Landflucht" führte die Menschen in die expandierenden Städte. Die durch die Industrialisierung neu entstandenen Arbeitsplätze und insbesondere der Anstieg in der Nachfrage nach Arbeitskräften lockte die Menschen zusätzlich in die Städte. Laut Werner Sombart ist die Industrie somit zum "Städtegründer" geworden. Aber auch die Städte haben durch ihre unterschiedlichen funktionalen Voraussetzungen und Strukturen eine bedeutende Rolle für die Industrialisierung gespielt. [...]
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