Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Staat und Wirtschaft im Zeichen der Globalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Globalisierung, das Schlagwort in Politik, Ökonomie und Soziologie, bezeichnet mehr als nur transnationale Verflechtungen und zunehmende Interdependenz zwischen einzelnen Volkswirtschaften bzw. Märkten. Dass es eine Epoche bezeichnet, in der Kapitalströme so ungehindert wie noch nie zuvor zwischen Finanzmärken fließen und Börsenmakler die Anlagemöglichkeiten weltweit innerhalb kürzester Zeiten vergleichen können, ist lediglich eine der vielen Facetten der Globalisierung. Auch die Produktionsverlagerung einzelner Unternehmen in Niedriglohnländer, mit dem Ziel, die Kosten-Nutzen Relation im Bereich der Produktion ergiebig auszuschöpfen und sich auf dem Weltmarkt zu behaupten, ist nur ein weiterer – zwar nicht zu unrecht – aber dennoch lediglich zu sehr auf die ökonomische Seite ausgerichteter Blick. Viele Autoren beschränken sich auf die Analyse der Bestimmungszwänge durch den „Weltmarkt“ bzw. durch transnationale Konzerne, so auch Narr und Schubert, die von der „ Weltökonomie als Definitionsmacht“ ausgehen und durch eine etwas pessimistisch angehauchte Herangehensweise auffallen. Dies stellt der Leser spätestens dann fest, wenn die These einer übergeordneten und erfolgreichen Weltregierung zerschlagen wird und der „ Weltstaat gewaltförmigen Konflikten eher zuarbeite als diese eindämme.“ Doch auch komplexere und weiter ausgelegte Analysen liegen vor. Treffend differenziert beispielsweise Michael Zürn den Prozess der Globalisierung detaillierter aus. Hierbei versteht er die „Ausweitung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Handlungszusammenhänge über die politischen Grenzen des Nationalstaates hinaus.“ Somit bewegt sich die Betrachtungsweise neben der ökonomisch-politischen Dimension auch auf die soziologische Ebene. Darunter stoßen Fragen nach gesellschaftlichen Wandlungsprozessen ebenso auf wie eine Skepsis gegenüber traditionellen nationalstaatlichen Aufgaben und Handlungsweisen. Folglich sind nicht nur ökonomische Faktoren entscheidend, auch innergesellschaftlicher Wertewandel und ökologische Risiken sind relevant, so auch Zürn: „die Zerstörung der stratosphärischen Ozonschicht, die Klimaerwärmung, die Abnahme der Artenvielfalt, die zunehmende Wüstenbildung sind heute Ausdruck einer Weltrisikogesellschaft.“