Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
Inseln sind Sehnsuchtsorte. Fenna Williams ist bekennende Inselsammlerin. "Es war Schwerstarbeit, aus dem Angebot meiner wahr gewordenen Träume die Inseln für dieses Buch herauszusuchen", lässt sie wissen. Zwölf Eilande hat sie am Ende ausgewählt, von den wenigsten hat man je gehört. Das zu Schottland gehörende Jura etwa, auf dem George Orwell sein "1984" geschrieben hat. Oder Kepulauan Seribu in Indonesien etwa, ein Archipel von angeblich tausend, in Wahrheit etwa hundert Inseln vor Jakarta, dessen Schönheit man mit fetten Spinnen, Wasserratten und Leguanen zu teilen lernen muss. Oder Danpaati, eine Flussinsel im Suriname, der so heißt wie das Land, durch das er strömt. Und als Kontrast Capri, zu dem doch alles schon gesagt und geschrieben schien, dass die Autorin aber auf neue Weise aufglänzen lässt. Jedes Kapitel endet mit dem, was im "Erinnerungskoffer" bleiben wird und welche "Souvenirs" den Abschiedsschmerz lindern mögen. Wunderbar sind die erlesenen Lektüreempfehlungen "Vor dem Ein- oder nach dem Ausschiffen zu lesen", die den Abschluss jeder Inselbegegnung bilden. Und worum geht es ihr? Sie achtet auf die kleinen Dinge, selbst auf Gesten und Gerüche, und verbringt viel Zeit mit Einheimischen. Demut ist zu spüren, wenn sie die vor Kapstadt liegende einstige Gefängnisinsel Robben Island beschreibt: "Irgendwo auf einer Insel muss das Gefühl unendlicher Freiheit - und die Sehnsucht danach - geboren sein. Auch der Leser darf sich diesem Traum hingeben. Und bedauert, dass er nach den zwölf gemeinsam bereisten Inseln nun wieder auf sich allein gestellt ist.
diem
"Die Inselsammlerin" von Fenna Williams. Terra Mater Books bei Benevento Publishing, Salzburg 2019. 240 Seiten. Gebunden, 24 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main