Thomas Reuter war ein bekannter und erfolgreicher Fotograf, der in allen Krisengebieten unterwegs war. In Kaschmir wurde er mit einigen Kollegen entführt. Nachdem die Geiseln wieder auftauchten, Reuter aber verschollen blieb, wurde er für tot erklärt. Ungefähr ein Jahr später meldete er sich in der
deutschen Botschaft in Neu-Delhi. In der Zeit war viel geschehen und er zog sich zurück.
Da er nun…mehrThomas Reuter war ein bekannter und erfolgreicher Fotograf, der in allen Krisengebieten unterwegs war. In Kaschmir wurde er mit einigen Kollegen entführt. Nachdem die Geiseln wieder auftauchten, Reuter aber verschollen blieb, wurde er für tot erklärt. Ungefähr ein Jahr später meldete er sich in der deutschen Botschaft in Neu-Delhi. In der Zeit war viel geschehen und er zog sich zurück.
Da er nun auf Hiddensee gesehen worden war, erhält die Journalistin Karoline Wolf von ihrem Redakteur Manfred Schulze den Auftrag, ein Interview mit Reuter zu führen.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte ist viel tiefgründiger, als man aufgrund der Kurzbeschreibung vermutet.
Reuter will nichts als seine Ruhe. Seit der Entführung ist er von Selbstzweifeln zerfressen, fühlt sich verantwortlich für das, was ihm und seinen Kollegen passiert ist. Außerdem trauert er noch um seine Frau und kann sich nicht verzeihen, dass er nicht bei ihr war, als sie starb. Auf Hiddensee fühlt er sich wohl, weil man ihn akzeptiert, aber in Ruhe lässt. Beharrlich und einfühlsam versucht Karoline Zugang zu ihm zu finden.
Aber auch die Nebencharaktere sind sympathisch und authentisch beschrieben. Besonders gefallen hat mir der kleine Pit, der auch lernen muss, seine Ängste zu überwinden.
Hiddensee ist liebevoll und detailliert beschrieben. Man fühlt förmlich den Wind, der einem um die Nase weht und sieht das Meer vor Augen. Die Menschen sind ein wenig spröde und nehmen das nicht ganz einfache Leben auf der Insel mit Humor.
Ein sehr schönes und gefühlvolles Buch.