Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: Papst Franziskus verzichtet ganz bewusst, und vom Heiligen Franziskus inspiriert, auf Titel und Symbole der Macht. Er möchte eine Kirche, die vom Leben und Beispiel des Heiligen geprägt ist. Auf welche Art und Weise Papst Franziskus versucht, dieses Vorhaben umzusetzen, wird die vorliegende Arbeit näher ausführen. Eines jedenfalls steht fest. Dieses Vorhaben ist von größter Notwendigkeit und kommt dem Erbe Jesu und den Forderungen der Evangelien sehr nahe. Zudem ist dieses Vorhaben auch eine Reaktion und Antwort auf die Herausforderungen, welche der modernen Kirche in einer globalisierten Welt bevorstehen. Alleine die Namenswahl des Papstes gibt diesbezüglich bereits große Hoffnung für die gesamte Kirche und Welt. So steht der Name Franz von Assisi doch für die große Liebe zu Gott, welche sich mit einer großen Liebe zur Welt verbindet. Er steht für die radikale Liebe zum Evangelium, für ein Leben in den Fußspuren des armen, menschenfreundlichen Jesus Christus, für die Verständigung zwischen den Religionen und für den achtbaren Umgang mit der Schöpfung. Nicht zuletzt besitzen die visionären Gedanken des Heiligen Franz von Assisi über Gott, Natur, Seele, Tod und Welterlösung im Hinblick auf moderne naturwissenschaftliche und ethische Denkweisen höchste Aktualität. Zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche hat ein Papst den Namen Franziskus gewählt. Für die Päpste aus früheren Zeiten wäre eine solche Namenswahl womöglich ein unerträglicher Widerspruch zu ihrer Lebensweise gewesen. So lebten diese doch in Palästen, besaßen unzählige Ehrentitel, Ländereien, Schätze, Armeen und Geld. Sie vereinten quasi die weltliche und religiöse Herrschaft in einer Person. Nicht aber für Jorge Mario Bergoglio, der sich entschieden hat, den Namen Franziskus tragen zu wollen, nachdem sich die Worte seines guten Freundes und emeritierten Erzbischofs von Sao Paulo Kardinal Claudio Hummes: „Vergiss die Armen nicht!“ in ihm festgesetzt hatten. Er habe unmittelbar an Franz von Assisi und an die vielen Kriege gedacht. Nach Papst Franziskus ist der Heilige Franz von Assisi ein Mann des Friedens, der Armut und ein Mann, der die Schöpfung liebte und bewahrte, gewesen. Auf diese Weise sei ihm dieser Name „ins Herz gedrungen“.