Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,65, Universität Münster (Philosophische fakultät - Fachbereich Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Einbindung der deutschen Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges in Westdeutschland wird immer als Musterbeispiel für eine gelungene Integration bezeichnet. Es stellt sich die Forschungsfrage, ob sich die Vertriebenen wirklich integriert oder nur assimiliert haben? Was geschah mit den Menschen nach ihrer Vertreibung? Fanden sie im Westen tatsächlich eine neue Heimat oder versiegte irgendwann ihre Hoffnung auf Rückkehr in die alte? Im Jahre 2005 jährte sich das Kriegsende zum 50. Mal. Seitdem beginnen auch die Deutschen ihre eigenen Opfer und das Schicksal ihrer Großelterngeneration zu hinterfragen. Zahlreiche Veröffentlichungen, Ausstellungen und Dokumentationen greifen das Thema Flucht und Vertreibung auf. Auch die Diskussion um ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin zeigt, dass dieses Thema gegenwärtig ist und die Menschen bewegt. Ziel der Magisterarbeit ist die Darstellung der tabuisierten Probleme der Integration in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie ihrer Bewältigung. Es wird die Arbeitshypothese aufgestellt, dass die Integration der Vertriebenen erst in der zweiten Generation gelingen konnte. Sie ist indifferent und erfolgte in mehreren, sich zeitlich überlappenden Phasen. Aus der bewussten Sicht eines Nichtbetroffenen wird das Thema Integration der Vertriebenen ab dem Jahr 1945 bis in die Gegenwart erforscht und dargestellt. Die Arbeit soll eine Übersicht geben, da es nicht möglich ist, das ganze Problem der Integration umfassend darzustellen. Dabei wird das Thema weitgehend historisch aufgearbeitet. Es wird hauptsächlich wissenschaftliche Literatur verwendet, die einzelne interdisziplinäre Phasen und Bereiche umfasst. Sie wird nach einer analytisch-hermeneutischen Arbeitsweise objektiv ausgelegt und gedeutet. Neben der Literaturanalyse stützt sich die vorliegende Arbeit auf eine Reihe nicht-wissenschaftlicher, leitfadengestützter Experteninterviews mit Zeitzeugen. Jedem Befragten wurden, je nach Spezifika, individuelle Fragen gestellt. Die Fragenkataloge unterschieden sich nach Einheimischen, Vertriebenen, Geistlichen und Verbandsmitgliedern.