Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Die Entwicklung der NATO seit 1949, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Seit Jahrhunderten haben Serben und Albaner im Kosovo gewohnt, aber erst seit dem 19. Jahrhundert wurde diese Region zum Zentrum ethnischer Kämpfe und widersprüchlichen Forderungen. Die Verwaltungsmacht im Kosovo war manchmal in den Händen der Serben, manchmal in den der Albaner. Das heißt, dass es immer eine Herrschaft der einen Volksgruppe über die andere gab, sei es während der Ära der Ottomanen, während der zwei Weltkriege oder unter kommunistische Herrschaft1. Von 1945 bis 1966 wurde das Kosovo von dem Serben Aleksander Randovic regiert, aber seine Nachfolger waren bis 1989 Albaner, und die Verfassung von 1974 verschaffte der Provinz einen Statut, der quasi republikanisch war, obwohl sie als selbstständige Provinz noch wesentlich zu Jugoslawien gehörte. 1981 wurden die albanischen Demonstrationen für ein komplett republikanisches Statut innerhalb Jugoslawien von den Bundestruppen niedergeschlagen, und die Beziehungen zwischen Serben und Albanern im Kosovo wurden immer schwieriger2. Am Ende der 80er Jahre wurde die serbische Führung (unter Slobodan Milosevic) nationalistisch, die besonders die Wiederherstellung der kompletten serbischen Souveränität über das Kosovo forderte. Diese Wiederherstellung, die die Verfassung von 1974 verletzte, geschah im Jahre 1989. Dies führte zur Entstehung eines Widerstandes innerhalb der albanischen Bevölkerung des Kosovos, der zuerst friedlich war, aber ab 1998 anfing, sich zu bewaffnen und gewalttätig zu handeln. Diese Kampfweise der UCK (die Befreiungsarmee des Kosovo) ist erfolgreich gewesen, und führte zur Eskalation der Gewalt in der Region, da die Antwort der Serben nicht auf sich warten lies. Daraufhin drohte die NATO mit Luftangriffen und, da die Verhandlungen scheiterten, auch durchgeführt wurden. Ziel dieser Arbeit ist, die Gründe der Intervention der NATO in Bezug auf die neuen strategischen Gegebenheiten des Bündnisses nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zu verstehen, und die Rechtfertigung dieses Eingriffes im Bezug auf dem Völkerrecht zu analysieren. Die Frage der Legitimität der Bombardierungen der NATO auf Jugoslawien bezieht sich auf zwei grundlegende Fragen: einerseits das Wesen von akzeptierten und anwendbaren Regelungen einer Weltordnung, andererseits ihre Erheblichkeit im Fall des Kosovos. 1 Waller, S. viii. 2 Es gab sogar eine echte Segregation, zum Beispiel im Bereich der Ausbildung, Waller, S. ix.
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