Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Die Natur des Subjekts, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Subjekt gilt als handlungsfähiges Individuum, das befähigt ist, seine eigenen und die gesellschaftlichen Verhältnisse nach Maßgabe der Vernunft zu gestalten“ (Grundmann/Beer, 2004: S. 1). Seit den Anfängen der Soziologie stellt das Subjekt und insbesondere sein Verhältnis zur Gesellschaft die wohl wichtigste Forschungsfrage dar. Die Annahme eines Subjekts, dass die Fähigkeit zu rationalem Denken besitzt, kulturelle Gegebenheiten internalisiert und diese wiederum durch sein Handeln nach außen trägt, ist weit verbreitet und wird von fast allen soziologischen Theorien geteilt. Trotzdem gibt es entscheidende Unterschiede in der Betrachtungsweise des Individuums und es stellt sich mit Blick auf das obige Zitat die Frage, ob das Subjekt tatsächlich als ein „vernunfthandelndes“ Individuum verstanden werden kann. Um diese Frage zu klären, soll im Folgenden eine bis heute viel umstrittene, aber in ihrer Durchführung einzigartige Studie, die „Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ von Max Weber dargestellt und analysiert werden.Die Grundlage der Studie beruht auf der Frage nach der historischen Entstehung des modernen Kapitalismus im Okzident und der Beobachtung eines engen Zusammenhangs zwischen Protestantismus und kapitalistischer Entwicklung. Die Besonderheit der Arbeit liegt zudem darin begründet, dass zwar der moderne Kapitalismus der Ausgangspunkt der Forschung ist, Weber sich aber vorrangig mit dem Menschen als Ganzes befasst und zwar mit der Vorstellung von einem Menschen, dessen Art der Menschlichkeit sich in der Art und Weise seiner gesellschaftlichen Lebensverhältnisse widerspiegelt. Die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse zeichnen sich dabei durch kapitalistisches, rationales Handeln aus, so dass der Kapitalismus für Weber demnach den Grundcharakter der enschlichkeit darstellt, also das was den Menschen innerhalb der kapitalistischen Welt zum Menschen macht (Guttandin,1998: S. 12/ Löwith, 1973: S. 19). [...]