Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Sinologie), Veranstaltung: Seminar "Geschichte Chinas bis 1840", Sprache: Deutsch, Abstract: Die Mission der Jesuiten in China im 17. und 18. Jahrhundert bildete den ersten umfassenden und weitreichenden Kontakt zwischen der chinesischen und der christlich geprägten europäischen Zivilisation. Die Leistung der Jesuiten als kultureller Vermittler ist umso höher zu bewerten, als sie sich nicht auf Vorläufer stützen konnten, sondern sich mit Sprache und Kultur der Chinesen vorwiegend aus eigener Anschauung vertraut machen mussten. Eine besondere Herausforderung für ihre Missionstätigkeit bildete der Konfuzianismus, der im chinesischen Kaiserreich seit langem zur Staatsideologie geworden war und dessen neokonfuzianische Ausformung wegen ihrer metaphysischen Aspekte der Verbreitung des christlichen Glaubens große Hindernisse in den Weg legte. Wie setzten sich die Jesuiten mit dem Konfuzianismus auseinander und welche Auswirkungen hatte ihre Konfuzianismus-Rezeption auf ihre Tätigkeit und ihre Position in China? Die vorliegende Arbeit beschreibt zunächst die spezifische Strategie der Jesuiten als Grundlage für ihren Missionserfolg, dann geht sie auf die wesentlichen Gebiete ihrer Auseinadersetzung mit dem Konfuzianismus ein. Abschließend behandelt sie den Ritenstreit, der sowohl für die Mission als auch für die weitere Entwicklung des kulturellen Austauschs zwischen China und Europa große Bedeutung hatte.