Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: PS: Die Nationalitäten im Russischen Reich 1762- 1918, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Juden befanden sich schon seit der frühesten Geschichte auf Wanderschaft, die „ohne Ziel und ohne Ende vor sich zu gehen schien“ , sie befanden sich auf der Flucht, eher weniger freiwillig als meist gezwungen. Der Beginn der „Heimatlosigkeit“, zugleich der Beginn der Staatslosigkeit, ist mit der Zerstörung Jerusalems und der Schleifung des Tempels um 70. nach Christus zu datieren und der große Migrationsprozess setzte mit der Anerkennung des Christentums (381 n. Chr. mit dem 2. ökumenischen Konzil von Konstantinopel) als Staatsreligion im Römischen Reich ein. Die Heimatlosigkeit äußerte sich nicht nur örtlich gesehen, sondern auch glaubensgeschichtlich, denn von nun an waren das Judentum und das Christentum derart getrennt worden (auch als Schisma bezeichnet), dass es bis heute Folgen zeitigt. In dieser Trennung lag seitens der Christen unter anderem der schwerwiegende Vorwurf der Gottlosigkeit seitens der Juden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts hatte ein Großteil der Juden, die Sefardim, vor allem auf der iberischen Halbinsel eine willkommene Bleibe, während eine andere Gruppe, die Aschkenasim, im Orient (im großen Türkischen Reich und in Nordafrika) Zuflucht fand. Mit der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 sollte das stete Leben in der Diaspora auch hier „ein natürliches Ende“ und das Leben in einer neuen Heimat einen Anfang haben. Sollte, wohlgemerkt. Warum haben Nicht-Juden mit Juden ein Problem, das einer Lösung bedürfte? Wer konstruiert aus welchen Motiven heraus den Problemkreis, der bis heute zu kaum vorstellbaren Aktionen gegen die Juden gereicht? Es sind Fragen, die global einer Antwort bedürfen und vor allem eines zeigen sollen: Die Judenfrage ist eine falsch gestellte.