Nie war die Nachfrage nach Kalidüngemitteln in der etwa 150¿jährigen Geschichte des Industriezweiges so groß wie heute. Die rasant anwachsende Weltbevölkerung schreit nach einer stabilen und nachhaltigen Nahrungsgüterversorgung. Bei der Energiewende kommt der vermehrten Nutzung nachwachsender Biokraftstoffe eine wichtige Rolle zu. Beides stellt die moderne Landwirtschaft vor große Herausforderungen, die ohne den Einsatz von mineralischen Düngemitteln nicht zu meistern sind. In unserer modernen Industriegesellschaft mit ihrem Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie rückt aber gleichzeitig auch die Kalidüngemittelproduktion zunehmend in das öffentliche Interesse. Interessensvertreter verschiedenster Art kritisieren vor allem die Praxis bei der Entsorgung der unvermeidbar anfallenden Produktionsrückstände sowie auch einzelne Produktionsweisen selbst und stellen die Nachhaltigkeit des heute an einem konkreten Standort praktizierten Methodeninventars in Frage. Dabei wird vielfach auf einen Stand der Technik Bezug genommen, der anderswo vermeintlich besser, höher - kurzum: nachhaltiger sein soll. Das vorliegende Buch stellt sich dieser Debatte und definiert den heute - also in der Mitte des zweiten Jahrzehntes des 21. Jahrhunderts bestehenden - Stand der Technik bei der Kalidüngemittelproduktion und beschreibt auch, wie sich dieser in der etwa 150¿jährigen Geschichte der Kaliindustrie - ausgehend vom Mutterland Deutschland in den anderen kaliproduzierenden Ländern entwickelt hat. Dazu werden alle 2014 weltweit in Betrieb befindlichen Standorte der Kalidüngemittelproduktion mit den dort betriebenen Methoden, Verfahren und Anlagen vorgestellt und hinsichtlich ihrer individuellen Charakteristika beleuchtet. Letztlich wird ein heute bestehender Stand der Technik präsentiert, der auch diese standortspezifischen Randbedingungen zu würdigen vermag.
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"... Die Vorstellung der Gewinnungsmethoden und Abbauverfahren erfolgt systematisch anhand von Einzelbeschreibungen, die, umfassend bebildert und durch Grafiken hoher Qualität ergänzt, ein der Komplexität der Materie entsprechendes einfaches Verständnis der Sachverhalte ermöglichen." (in: Der Anschnitt, Jg. 68, Heft 4-5, 2016)