Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Die Kammermusik von Johannes Brahms, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Klaviertrio Nr. 1 für Klavier, Violine und Violoncello in H-Dur op. 8 nimmt in Brahm's Schaffen einen besonderen Stellenwert ein. Zwischen 1853 und 1890 entstanden zwei verschiedene Fassungen. Das Augenmerk dieser Arbeit liegt zunächst auf dem gattungsgeschichtlichen und biografischen Kontext der Erstfassung. Nur so kann man nachvollziehen, welche Bedeutung das Werk für Johannes Brahms selbst gehabt haben muss, so dass er es später noch einmal komplett überarbeitete und trotzdem beide Fassungen gleichberechtigt nebeneinander existieren ließ. Ein kurzer Exkurs der Arbeit beschäftigt sich dann näher mit dem Verhältnis Brahms zur literarischen bzw. musikalischen Romantik mit besonderem Schwerpunkt auf die literarische Figur Johannes Kreisler von E.T.A. Hoffmann, die Brahms als Pseudonym für etliche Jugendwerke, auch des Klaviertrios Nr. 1 anstelle seines Namens voranstellte und die Frühfassung von der späten Version so entscheidend abgrenzt. Den Kern der Arbeit bilden dann die Analyse der Spätfassung und der Vergleich zur frühen Fassung. So kann man einzigartige Rückschlüsse auf die Entwicklung der Brahmsschen Kompositionsweise ziehen und das Verhältnis zum Alter Ego Kreisler aus der Sicht des reifen Brahms untersuchen. Zum Schluss werden die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst und auf die heute noch bestehende Problematik dieses Ausnahme-Werkes, besonders den Umgang mit beiden Fassungen, näher eingegangen.