!ein Lesehighlight 2021!
Klappentext:
„In Kanada liegt der Vater im Sterben. Die Nachricht trifft seinen Sohn in einer Krise. Hinter ihm liegt ein gescheitertes Buchprojekt. Seit Jahrzehnten hat er den fernen Vater nicht gesehen, nun überquert er Atlantik und Rocky Mountains, um ihn
hoffentlich noch lebend anzutreffen. Doch was ist überhaupt ein Leben? Was weiß man von einem fremd…mehr!ein Lesehighlight 2021!
Klappentext:
„In Kanada liegt der Vater im Sterben. Die Nachricht trifft seinen Sohn in einer Krise. Hinter ihm liegt ein gescheitertes Buchprojekt. Seit Jahrzehnten hat er den fernen Vater nicht gesehen, nun überquert er Atlantik und Rocky Mountains, um ihn hoffentlich noch lebend anzutreffen. Doch was ist überhaupt ein Leben? Was weiß man von einem fremd gebliebenen Vater, von der Liebe der anderen und der eigenen? Und wie schreibt man darüber? Die Fahrt durch die kanadische Nacht führt den Erzähler immer tiefer in die eigene Herkunft und hinaus ins Offene. Als er den Vater erreicht, geht etwas zu Ende, aber etwas Neues beginnt auch: die Suche nach dem, was trotz aller Vergänglichkeit bleibt.“
Die Reise des Sohnes zu seinem sterbenden Vater ist eigentlich der Hauptteil dieses Buches. Autor Jörg Magenau nimmt den Leser auf eine ganz ruhige Reise mit über den großen Teich. Seine Worte wählt er für seinen Protagonisten mit Bedacht und größter Sorgfalt aus. Laute und kräftige Wörter wären bei diesem Schritt im Leben sowieso der falsche Weg. Hier stimmt alles! Wir begleiten den Sohn mit dem Mietwagen in den USA auf den Weg zu seinem Vater und wir erleben dabei, wie er sich selbst reflektiert. Er geht in sein tiefes Inneres und erlebt vor dem geistigen Auge nochmal seine Kindheit, seine Jugend, schöne und weniger schöne Erinnerungen. Er erinnert sich an seinen Vater, seine Familie. Es ist eine sehr intensive Selbstreflexion, die man nur macht, wenn der Tot nah ist. Ich fand Magenaus Worte und Gedanken von seinem Protagonisten unheimlich tiefgründig und feinfühlig. Die Auseinandersetzung mit Leben und Tot ist ein wichtiges Thema, welches niemals untergraben werden sollte oder sogar auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Das der Sohn es hoffentlich noch zu seinem Vater schafft, ist der eigentliche Spannungsbogen. Haben sie sich doch lange nicht gesehen, aber wenigstens der Abschied soll sie nochmal zueinander führen - ein letztes Mal die Verbindung halten - hoffentlich...
Magenau hat mit diesem Buch einen ganz besonderen philosophischen Nerv bei mir getroffen und ich bin sehr tief beeindruckt von diesem zarten Büchlein. Es enthält so viel geballten Nachklang, das einem fast schwindelig wird, wenn man sich darauf einlässt.
Ich fand dieses Buch großartig und kann es nur empfehlen und vergebe deshalb 5 von 5 Sterne!