Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Geschichte Mittelalter), Veranstaltung: Friedrich Barbarossa, Heinrich der Löwe und Italien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Katastrophe" vor den Toren von Rom im Jahr 1167 wird in der historischen Literatur oft als Wendepunkt der Kaiserpolitik Friedrichs I. bewertet . Mit der Bezeichnung "Katastrophe" beschreibt man die verheerende Seuche, die fast das gesamte kaiserliche Heer dahingerafft hat und dadurch Friedrich I. zur Flucht zwang . Unter den Zeitzeugen, die Anhänger Alexanders III. waren, wurde sie als Gottesgericht und gerechte Strafe für das Einfallen und Verwüsten Roms gewertet . Auch der Augenzeuge der Ereignisse Arcerbus Morena, der im Dienst des Kaisers stand, berichtet uns, dass das Heer durch ein Einwirken Gottes sein Leben ließ . Für einen Historiker ist diese Deutung der Ereignisse von 1167 vor Rom als Gottesgericht natürlich nicht zufriedenstellend, da sie den eigentlichen Hintergrund der Katastrophe im Dunkeln lassen. Heutzutage versucht man die Seuche durch medizinisches Wissens zu deuten. Verschiednen Kategorien wie z.B. die Erregerverbreitung und deren erhöhte Aktivität durch das feuchte Klima oder die fehlende Hygiene werden hier oft ins Feld geführt und verantwortlich für den Ausbruch der Seuche gemacht . Überraschenderweise fallen diese Urteile unterschiedlich aus. Da ich mich in dieser Arbeit mit den Geschehnissen von 1167 und deren Folgen beschäftige und anhand der mir vorliegenden Quellen eine Rekonstruktion der Ereignisse, die zur Wende der kaiserlichen Politik geführt haben, vornehmen möchte, will ich auch klären, welche Seuche innerhalb weniger Tage fast das gesamte kaiserliche Heer vernichten konnte. Daran anschließend werde ich die weitreichenden Folgen und neuen Handlungsspielräume darlegen, welche sich für Barbarossa aus der Katastrophe ergaben. Denn nach dem verheerenden Unglück konnte der Kaiser sein Ziel, ein zusammenhängendes Territorium in Oberitalien zu bilden, nicht weiter verfolgen . Es misslang, die Reichsgewalt in Italien wiederherzustellen, und so widmete sich Friedrich der Festigung und dem Ausbau der staufischen Königsmacht in Deutschland . Dass aber gerade die Seuche und die ihr zum Opfer gefallenen weltlichen und geistlichen Fürsten diesen Herrschaftsaubau ermöglichten, versuche ich im Verlauf meiner Arbeit darzustellen .
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