Zum Inhalt: Für Albert von Grolitz beginnt es mit Zweifeln am angeblichen Selbstmord eines Bekannten. Als er sich entschliesst, auf eigene Faust nachzufragen, erfährt er von den Schriften die dieser Bekannte gerade in seiner Obhut hatte - und ihrer unglaublichen Geschichte. Damit setzt er eine
Entwicklung in Gang, die von Berlin in die Berge der Schweiz führt und in der Eiger-Nordwand noch nicht…mehrZum Inhalt: Für Albert von Grolitz beginnt es mit Zweifeln am angeblichen Selbstmord eines Bekannten. Als er sich entschliesst, auf eigene Faust nachzufragen, erfährt er von den Schriften die dieser Bekannte gerade in seiner Obhut hatte - und ihrer unglaublichen Geschichte. Damit setzt er eine Entwicklung in Gang, die von Berlin in die Berge der Schweiz führt und in der Eiger-Nordwand noch nicht endet. Eigentlich endet sie gar nicht, auch nicht am Ende dieses Buches, denn so wenig wie wir Gewissheit erhalten über den Inhalt der ´Katharer-Schriften´, sowenig wissen wir am Ende, was aus ihnen wird. Dafür erfährt der Leser vieles über die Katharer, die Templer, die Jesuiten und natürlich den Gral...
Über das Buch: Bernd Hoffmann versucht, eine Geschichte zu erzählen, aber er kann sich nicht entscheiden welche. Also lässt er eine Figur nach der anderen auftreten, die Albert von Grolitz und damit uns die ganzen Geschichten erzählen, wie die Templer und die Jesuiten gegründet wurden, wie die Katharer untergingen, und wieso das, wie schon bei Maurice Magre (Das Blut von Toulouse) und vor allem Peter Berling (Die Kinder des Gral, Das Blut der Könige u.a.), mit dem Gral zu tun hat. Die ganze Geschichte des Gral (San Greal = Sang Real) ist nicht schlecht aber auch nicht neu, so dass mir beim Lesen schon der Verdacht kam, in den geheimnisvollen schweren Kisten, die nie geöffnet werden, befänden sich in Wirklichkeit die umfangreichen Romane Peter Berlings als Hardcover.
Bernd Hoffmann erzählt also in der Tradition eines Peter Berling, aber er tut das in der Zeit zwischen den Weltkriegen, in der Zeit wo auch Indiana Jones seine Abenteur erlebt - und in einem Stil, der an den grossen Hans Dominik erinnert. Seine Abenteuerszenen spielen nicht in der Wüste sondern in der Bergsteigerwelt etwa des frühen Louis Trenker.
Auch von einer Nordpolexpedition will er erzählen, und von Verschwörungen, von den Faschisten und dem Schicksal jüdischer Kaufleute und sogar von der Liebe über Altersgrenzen hinweg - und das führt dazu dass er keine Geschichte ganz erzählt. Wir erfahren mit ständigen Perspektivwechseln aus der Sicht von viel zu vielen Personen viel zu viele Details und von keiner das Schicksal. Müssen wir wissen, ob die Freundin des Hotelportiers ihm treu ist, nur damit ihm Albert von Grolitz eine Frage stellen kann? Wie wichtig sind die Zweifel und Dialoge von Ellering und Imhoff, wenn sie doch im Leben unserer Helden nie auftauchen? Würden wir nicht lieber erfahren, ob die Liebe für Greta Fehrenbach eine Zukunft hat oder was aus den Bergkameraden des von Grolitz wurde? Um wenigstens die Haupt-Geschichten seines Buches richtig zu erzählen hätte er noch 400 Seiten mehr gebraucht... oder 200 Seiten weniger.
Das Buch ist nicht schlecht und seine Geschichten sind erzählenswert - spannend für den, der ihnen zum ersten Mal begegnet - aber der Autor will zuviel auf einmal und hinterlässt damit, leider, insgesamt den Eindruck einer Rohfassung. Aber, das muss man dem Conte-Verlag lassen, in einer sehr schönen Verpackung.