Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann beschreibt in ihren Forschungen zum kollektiven Gedächtnis eine menschliche Unfähigkeit, sich an Traumata wie den Holocaust im Zweiten Weltkrieg unmittelbar zu erinnern und sie zu erzählen. Erinnern und Vergessen stellen einen konstitutiven Teil zum sowohl individuellen als auch kollektiven Gedächtnis dar. In diese Dialektik fügen sich die literarischen Werke von Ilse Aichinger ein. Entgegen Assmanns These erzählt Ilse Aichinger bereits unmittelbar nach dem Kriegsende von den unvorstellbaren und traumatischen Geschehnissen, die die jüdische Bevölkerung unter dem Nationalsozialismus erleiden musste. Mit ihrem Roman Die größere Hoffnung veröffentlichte sie eine der frühesten literarischen Aufarbeitungen der NS-Zeit - er blieb ihr erster und einziger Roman. Laut Aichinger selbst sollte es ein "ein Bericht darüber werden, wie es wirklich war." Hervorgebracht hat sie einen Roman, der sich - mit der Thematisierung des Holocaust und den Versuch seiner Darstellbarkeit - durch eine anspruchsvolle literarische Gestaltung und die Verwendung einer poetischen Sprache auszeichnet. Das Leiden der jüdischen Bevölkerung unter dem nationalsozialistischen Terrorregime wird hervorgehoben durch die Erzählung der Erfahrungen der kindlichen Protagonistin Ellen und ihrer jüdischen Freunde. Hierbei kommt der Kinderperspektive in Die größere Hoffnung eine bedeutende Rolle zu, die in dieser Hausarbeit untersucht werden soll.
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