Über die Konversation in Theodor Fontanes Romanen als meisterlich angewandtes Stilmittel der Wirklichkeitsmodellierung ist in der Literaturwissenschaft ausgiebig geforscht worden. Der spezifische Fall des Klatschgesprächs traf innerhalb dieses Komplexes allerdings bislang auf weniger Interesse. Johanna Fürstenberg nimmt diese Kommunikationsform in den Fokus und zeigt hieran, dass die funktionellen Eigenschaften des Gesprächs bei Fontane weit über die poetische Realitätsdarstellung hinausreichen. In ihrer kenntnisreichen Analyse des "Klatschens" in den Ehebruchromanen stellt die Autorin aus literaturwissenschaftlich-soziologischer Sicht die darin verborgene Verknüpfung verschiedenster Ebenen von Gesellschaftskritik heraus. Anhand einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Klatsches werden die beziehungs- und gesprächsstrukturellen Komponenten der Gesprächsform erläutert und in ihrer soziologischen Relevanz dargestellt. Das daraus resultierende Analyseraster findet Anwendung in einer detaillierten Untersuchung der erzähltechnischen Strukturen und sozialen Dimensionen der Konversation in "L'Adultera" und "Effi Briest".
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