Zuhause ist der Kleinbürger im Reich der apolitischen Normalität. Dort findet er Unterstand in Zeiten relativer Ruhe und Schutz vor der Politik, die doch nur ein »schmutziges Geschäft« ist. In der gepflegten Privatheit von Familie, Haus und Garten, wie sie das biedermeierliche Idyll als statischen Gegenentwurf zum bedrohlichen Gewühl des modernen Massenzeitalters bietet, fristet der Kleinbürger ein sich dezidiert unpolitisch gebendes Leben – solange man ihn in Ruhe läßt. Nicht einer Partei gilt sein Engagement, sondern dem Verein. Nicht gegeneinander, miteinander heißt es hier, und es geht um den guten Zweck; etwa um die Natur (vom Schreberverein bis zur Freikörperkultur) und um die »Brauchtumspflege« (vom Männergesangs- bis zum Schützenverein). Natur und Brauchtum aber sind die Sphären der bedrohten Normalität, zu deren Rettung sich der Kleinbürger immer berufen fühlt. Aus dem Epilog Unveränderter Nachdruck