Merle ist seit Jahren glücklich verheiratet. Obwohl sie für ihren Mann den Traum von der eigenen Apotheke aufgegeben hat, um ihn in der Forschung zu unterstützen, hat sie das Gefühl, eine liebevolle Beziehung zu führen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als ihr Mann bei einem Unfall im Labor
sein Augenlicht verliert. Er bevormundet Merle und verlangt, dass sie nicht mehr arbeitet und…mehrMerle ist seit Jahren glücklich verheiratet. Obwohl sie für ihren Mann den Traum von der eigenen Apotheke aufgegeben hat, um ihn in der Forschung zu unterstützen, hat sie das Gefühl, eine liebevolle Beziehung zu führen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als ihr Mann bei einem Unfall im Labor sein Augenlicht verliert. Er bevormundet Merle und verlangt, dass sie nicht mehr arbeitet und stattdessen immer für ihn da ist. Als er zur Reha fährt, nutzt Merle die Auszeit für sich und besucht ihre Eltern in St. Peter-Ording. Dort trifft sie auch ihren Jugendfreund Mika wieder, der mittlerweile die Apotheke am Ort führt. Als Mikas Angestellte krank wird, springt Merle gerne ein. Dabei kommen sich Mika und Merle näher...
Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Ortsbeschreibungen sind wirklich gelungen. Das gilt leider nicht für die Charaktere, denn wirklich sympathisch wirkte auf mich niemand. Der zunächst sehr liebevolle Umgang zwischen Merle und ihrem Mann, wirkt durch die ständige Verwendung von Kosenamen schon sehr überzuckert.
Obwohl alles darauf angelegt ist, Sympathien für Merle zu entwickeln, kann auch die Hauptprotagonistin nicht wirklich überzeugen. Ihre Handlungen sind nicht immer nachzuvollziehen und das Drama, das sich zwischen ihr und ihrem Mann abspielt, lässt sich aus diesem Grund auch nur schwer lesen, ohne dabei ständig mit den Augen zu rollen.
Die Szenen in der Apotheke konnten mich ebenfalls nicht überzeugen. Merles Besserwisserei und ihre Einmischungen wirkten auf mich nicht glaubhaft. Denn so wurde der Jugendfreund für mich in seiner Berufskompetenz herabgewürdigt und für einen selbstständigen Apotheker, der bisher ohne Merle ausgekommen ist, wirkte das auf mich vollkommen unrealistisch. Auch der Lösungsvorschlag, den Merle später ihrem Jugendfreund präsentiert, um ihm aus einer Notlage zu helfen, sorgte bei mir wieder für skeptisch hochgezogene Augenbrauen. Denn darauf wäre er im wirklichen Berufsleben sicher selber gekommen, ohne dass die allwissende Merle als rettender Engel eingreifen müsste.
Die Liebesverwicklungen wirkten auf mich außerdem nicht mitreißend oder nachvollziehbar. Merles Strandspaziergänge waren dagegen sehr realistisch beschrieben und sorgten bei mir kurzzeitig für Lesefreude.
Handlung und Charaktere konnten mich leider gar nicht überzeugen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb leider nur zwei von fünf möglichen Sternchen. Da man über Geschmack bekanntlich streiten kann, ist es empfehlenswert, selber zum Buch zu greifen und sich eine eigene Meinung zu bilden.