Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Seminar für Slavistik/Lotman-Institut), Veranstaltung: Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk und ihre Interpretationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Kleruskritik in Jaroslav Hašeks Roman „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“. Diese Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil zeigt welche Verfahren von Jaroslav Hašek angewandt werden, um eine Kleruskritik zu äußern. Der zweite Teil zeigt, welche Funktion die Kleruskritik im Kontext der gesellschaftskritischen Kriegssatire hat und wie sie sich in diese einpasst. Es wird erörtert, inwiefern die Verwendung von religiösen Elementen die satirische Komponente fördert und beeinflusst. Zunächst soll eine kurze Einführung über Parodie und Satire die Grundlagen der Untersuchung liefern (Kapitel 2). Anschließend werden die dargestellten Verfahren auf verschiedene Textpassagen des Romans angewandt, um deren Funktion und Bedeutung aufzuzeigen. Dazu werden einige der im Roman aufkommenden Heiligenlegenden betrachtet (Kapitel 3.1-3.3) und ihre Funktion bzw. Bedeutung (Kapitel 3.4) diskutiert. Anschließend werden das im Roman erscheinende Sündenkonzept (Kapitel 4.1) auf die im Roman auftretenden Vertreter des Klerus angewandt (Kapitel 4.2) und einige Anekdoten Schwejk’s (Kapitel 4.4) sowie die verwendeten Ausdrücke religiösen Inhalts (Kapitel 4.5) betrachtet. In Kapitel 5 sollen die Verwendung religiöser Zeremonien und die Rituale des Romans kritisch analysiert werden. Es folgt eine Zusammenfassung der vorangegangenen Ergebnisse und ein Versuch zur Erfassung der Kleruskritik im Gesamtkonzept der Satire (Kapitel 6). Das Ziel der Arbeit ist es hervorzuheben, dass die Thematik der Religion insofern ein große Rolle spielt, dass sie wichtige Einblicke in Bezug auf die Entwicklung des Romans als Satire gibt und zeigt, dass „Der brave Soldat Schwejk“ nicht nur ein gesellschaftskritischer Roman ist, sondern auch eine moralische Kritik in Bezug auf den Klerus enthält.