Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Anfang März 1138 wählte eine „kleine Minderheit von Fürsten“ den gescheiterten Gegenkönig Konrad, Staufer und Bruder des schwäbischen Herzogs Friedrich, zum zweiten Mal zum Rex Romanorum, womit der für Pfingsten angesetzte ‚offizielle’ Wahltermin offenbar rücksichtslos übergangen wurde. Konrad profitierte dabei maßgeblich von der Unterstützung durch den Trierer Erzbischof Albero und den Kardinalbischof Dietwin, hinter denen Papst Innozenz II. vermutet werden kann, zumal beide Geistliche päpstliche Legaten waren. Ende des 19. Jahrhunderts wertete Bernhardi diese Vorgänge als „ungesetzliche[…] Handlung“, Rörig beklagte in der Mitte des folgenden Jahrhunderts die grundsätzliche Schwächung und Abwertung des Königs in den „freien Wahlen“ von 1125 und 1138 und zu Beginn des 21. Jahrhunderts sprach Haverkamp vorsichtig kritisch von der „rigorosen Ausnutzung der noch immer bestehenden Unklarheiten im Wahlverfahren“ durch Konrad III. War Konrad also ein Thronräuber, der dem Schwiegersohn seines Vorgängers, dem Welfen Heinrich, mit Hilfe einer intriganten Kirche die Macht gestohlen hat? Oder war seine Machtübernahme in Rahmen der Vorstellungen des 12. Jahrhunderts eine zwar ungewöhnliche aber durch den Erfolg legitimierte Handlung? Diese Arbeit will der Frage nachgehen, wie es zu diesem scheinbar seltsamen Verlauf der Geschichte kam, der den einmal Gescheiterten doch noch auf den Thron brachte.