Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1- (sehr gut), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Sowjetische Nationalitätenpolitik unter Lenin und Stalin (1917-1953), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem ersten Fünfjahresplan wurden in der Sowjetunion die Weichen für die künftige, alle Wirtschaftsbereiche umfassende Planwirtschaft gestellt. Mit seinen drei Hauptbestandteilen: Industrialisierung, Kollektivierung und Kulturrevolution bewirkte er auch tiefe Einschnitte in dem sich vom Bürgerkrieg langsam erholenden Land: forcierte Industrialisierung, das Ende der Nationalitätenpolitik, den Kampf gegen Religion und Traditionen, sowie einen seit dem Bürgerkrieg in diesem Ausmaße nicht mehr dagewesenen Terror. In dieser Arbeit möchte ich mich nun mit einem der Bestandteile des Fünfjahresplans beschäftigen, der Kollektivierung, die sowohl Bedeutung für die Industrialisierung, als auch für die Kulturrevolution hatte, wie später aufgezeigt wird. Ich möchte allerdings weniger auf einzelne Details eingehen denn versuchen, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Gründe, die Durchführung, sowie die Ergebnisse der Kollektivierung zu geben. Dabei möchte ich sowohl auf die politischen und wirtschaftlichen, als auch auf die sozialen Aspekte eingehen. Um mich mit dem Thema vertraut zu machen und die Kollektivierung zunächst richtig einordnen zu können habe ich nicht nur Literatur zur Kollektivierung, sondern auch zur Industrialisierung der Sowjetunion und zur Kulturrevolution gelesen. So war „Istorija Industrialisazii SSSR 1926-1941gg“ – eine Sammlung von Dokumenten und Materialien zur Industrialisierung aus dem Jahre 1970 – recht hilfreich (vor allem wegen der wertungsfrei und exakt angegebenen Daten). Während „Die Sowjetunion im Zeichen der Weltwirtschaftskrise“ von Patricia Flor die nötigen Hintergrundinformationen zur Verbindung von Industrialisierung und Kollektivierung lieferte. Zur Kollektivierung selbst waren die Werke von N.A. Ivnizkij, Markus Wehner, sowie einzelne Themen aus dem „Handbuch der Geschichte Russlands“ meine Hauptquellen. Zu den sozialen Aspekten des Kolchoslebens fand ich vor allem Angaben in Sheila Fitzpatricks „Stalin’s Peasants“ und in Carsten Goehrke’s „Russischer Alltag“. Schließlich verwendete ich auch einige andere Artikel, Monographien, und auch einige Reden und Artikel Stalin’s um einen tieferen Einblick in die Thematik zu gewinnen.