Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: In der „Schäfferey von der Nimfen Hercinie“ von Martin Opitz sind Elemente der ursprünglichen Eklogendichtung, die durch Vergil begründet wurde, enthalten. Die Thematik der Hirtendiskurse und die Formen, die Martin Opitz weiterentwickelte ergeben, eine neue Form der bukolischen Dichtung, die Opitz durch sein Werk hervorbrachte. „Biographismus, Feuilletonismus – verstanden als zwangslose Darbietung und Diskussion aktueller Ereignisse und Probleme – und Panegyrik sind die drei konstitutiven Momente der europäischen Ekloge.“ Anhand dieser Einteilung Klaus Garber sollen diese drei Elemente im Einzelnen in Opitz‘ Hercinie näher untersucht werden, um herauszufinden, ob diese „Momente“ auch in diesem Werk grundlegende Bedeutung fanden, die eine Weiterentwicklung der bukolischen Gattung erst ermöglichten. Im zweiten Gliederungspunkt soll daher der genannte „Biographismus“ behandelt werden. Dies soll unter der Annahme geschehen, dass Opitz autobiographische Elemente in seinem Werk verwendet hat, so wie es seit Vergil üblich war. Um das zu prüfen, sollen einzelne Textstellen anhand von überlieferten Daten aus dem Leben Opitz‘ auf ihren Bezug zur Realität untersucht werden. Vor allem die zeitlichen und räumlichen Eckdaten seines Lebens dienen der Analyse. Der dritte Punkt widmet sich dem „Feuilletonismus“. Dieser soll in drei Unterkategorien gegliedert werden: die Liebesthematik, die geschichtlichen Ereignisse und die mythologischen Elemente. Alle drei Einzelelemente sollen auf ihre Aktualität überprüft werden, um herauszufinden, ob sie wirklich dem Oberbegriff „Feuilletonismus“ ohne Einschränkungen zugeordnet werden können. Zu den historischen Ereignissen und politischen Lagen sollen im Text nur die erwähnten Kriege und Zeitgenossen gezählt werden. Die Liebesthematik behandelt Liebesklagen, Gedichte und Diskussionen der Hirten. Schließlich soll sich die Behandlung der Mythologie an Historien, Geschichten und Sagen orientieren, die im Laufe des Textes genannt und erzählt werden. Im vorletzten Gliederungspunkt soll die „Panegyrik“ untersucht werden, die die huldigenden Elemente darstellt. Die örtlichen Gegebenheiten und die Figuren, die die Lobreden und -gedichte vollziehen, sollen dazu näher untersucht werden. Auch das Verhältnis zwischen dem lobpreisenden Dichter und dem Adel, dem die Huldigung gewidmet ist und der sie entgegennimmt, soll dabei beachtet werden.