Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Kinder- und Jugendliteratur nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Figur der Bibi Blocksberg, der kleinen Hexe aus Neustadt, erfreut sich deutschlandweit einer großen Beliebtheit. Die Hörspielreihe wurde vielfach mit Gold und Platin ausgezeichnet und eine Reihe von Buch- und Filmadaptionen ist bereits erschienen. 2016 rückte die Junghexe in den Blick der Gender Studies und Kulturwissenschaften. Kerstin Wolff, die im Archiv der deutschen Frauenbewegung als Forschungsreferentin tätig ist, hat sich in ihrem Aufsatz "Wir wollen uns von den normalen Menschen nicht allzu sehr unterscheiden!" (2016) der Frage nach der weiblichen Rollenvorstellung in den Hörspielfolgen von Elfie Donelly gewidmet. Sie kam zu dem Schluss, dass in den ausgewählten Hörspielen eine konservative Rollenvorstellung der Frau vorherrscht, die nicht deckungsgleich ist mit der in den 1970er Jahren beginnenden Strukturwandlung der Gesellschaft. Der feministische Diskurs und auch Fragestellungen der Gender Studies halten in der heutigen Zeit vermehrt Einzug in den Alltag der Gesellschaft. Debatten unter dem Namen #Aufschrei oder #MeToo und die Einführung einer dritten Geschlechtszugehörigkeit in die deutsche Bürokratie machen die Bedeutung dieser Themen gewahr. In Anbetracht des Aufsatzes von Kerstin Wolff und der zunehmenden Sensibilisierung möchte ich in meiner Hausarbeit folgende Frage beantworten: Welche Geschlechterrollen werden in Theo Schwartz' Bibi Blocksberg. Der Hexengeburtstag (2002) dargestellt und wie werden sie konstruiert? Um dieser Fragestellung nachzugehen, werde ich zunächst einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Hexenfiguren in der Kinder- und Jugendliteratur in den letzten Jahrzehnten geben und anschließend die Methodik der feministischen Literaturwissenschaft und gender-orientierten Erzähltextanalyse im Überblick darstellen. Im Anschluss daran werde ich unter Berücksichtigung der Analysekategorien Agency und Stimme Theo Schwartz' Erzählung bezüglich der repräsentierten Geschlechterrollen untersuchen. Dabei werden jeweils männliche und weibliche Figuren gegenüberstellend unter den oben genannten Analysekriterien betrachtet und somit die Konstruktion der Geschlechterrollen herausgearbeitet. Die ausgearbeiteten Ergebnisse werde ich abschließend vor dem Hintergrund meiner Fragestellung zusammenfassend präsentieren und aus einer postfeministischen Perspektive kritisch hinterfragen.
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