Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Frage nach einer reinen Kulissenhaftigkeit von Räumen für die Literatur wird in der neusten Forschung intensiver nachgegangen. Welche Bedeutung haben Räume, Orte und Architektur bei der literaturwissenschaftlichen Analyse der Welten von fantastischer Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart? Die Tintenwelt-Trilogie soll in dieser Arbeit exemplarisch dafür untersucht werden, da sie äußerst erfolgreich und dennoch bislang wenig erforscht ist. Es gibt viele Möglichkeiten zur Annäherung an Literatur, eine davon bildet die junge Disziplin der literarischen Raumforschung. Ist es zumeist die klassische Hochliteratur, die in der literaturwissenschaftlichen Forschung auf Raum- und Zeitstrukturen hin untersucht wird, stellt die Kinder- und Jugendliteratur eher eine Ausnahme dar. Diese wird häufig zur Trivialliteratur gezählt, obgleich sie von unschätzbarem Wert für die Identitätsbildung der jungen Menschen ist. Sie erschließt ihnen die Möglichkeiten zur Individuation auf spielerischem Raum und vermittelt dabei vielseitiges Wissen. Die fantastische Kinder- und Jugendliteratur eröffnet den Lesenden den Zugang zu vielen Welten und hilft ihnen so, ihr Aufwachsen zu verstehen und den Umgang mit dem Fremden zu erlernen. Um die Tintenwelt-Trilogie innerhalb der fantastischen Literatur für Kinder und Jugendliche zu verorten, ist eine Auseinandersetzung mit der Gattung und ihren Subgattungen notwendig. Es existiert bis heute keine einheitliche Meinung bzw. Definition der „Fantastik“, „Fantastischen Literatur“ oder „Fantasy“. Häufig werden diese Begriffe einfach synonym verwendet. Die umfangreichsten Erarbeitungen zu den Besonderheiten der Gattung Kinder- und Jugendliteratur stellen die Monographien von Gina Weinkauff und Gabriele Glasenapp und Bettina Kümmerling-Meibauer dar. Hier stehen Begriffsklärungen und ein Forschungsüberblick dieser Gattung mit ihren Subgattungen und Genres im Vordergrund. Die Arbeit von Ines Schipperges, die sich vor allem mit der Konstruktion des Endes bei Erich Kästner, Michael Ende und Cornelia Funke beschäftigt, nimmt sich der gegenwärtigen Literatur für Kinder und Jugendliche im deutschen Raum an.