Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Wilhelm Raabe, Sprache: Deutsch, Abstract: Die berühmte Sage vom Rattenfänger zu Hameln ist auch eine Geschichte über die Wirkung von Musik. Wilhelm Raabe nahm sich des Sagenstoffs in seiner 1863 veröffentlichten Erzählung "Die Hämelschen Kinder" an. Wie Ralf Georg Czapla darlegt, stellt die Erzählung eine Kritik an der Romantik aus dem Geist der Aufklärung dar. Die Kritik erstreckt sich auch auf die Musik, der in der literarischen Romantik eine bedeutende Rolle zukommt. Dies legt die Vermutung nahe, die Musik in den "Hämelschen Kindern" divergiere deutlich von der Musik, wie sie in der romantischen Musikanschauung erscheint. Doch der Vergleich zwischen beiden Konzeptionen von Musik bedarf einer näheren Untersuchung. Wo finden sich Konvergenzen, wo Divergenzen? Überwiegen letztere, so wäre dies eine Bestätigung von Czaplas These; überwiegen erstere, so würde sich Raabes Kritik an der Romantik und der Musik in ihr als nicht konsistent erweisen. Zunächst gilt es die Figur des Künstlers sowie die Wirkung der Musik zu rekonstruieren; hierfür ziehe ich Wilhelm Heinrich Wackenroder ebenso heran wie zwei Musiknovellen E. T. A. Hoffmanns, theoretisch grundiert von einem Aufsatz Walter Wioras. Im Anschluss werden die Bedingungen des Musizierens in den "Hämelschen Kindern", dann die Figur des Pfeifers und schließlich die Musik und ihre Wirkung beleuchtet. Abschließend und zusammenfassend werden die Konvergenzen und Divergenzen zwischen der Musik in Raabes Erzählung und der romantischen Musikanschauung herausgestellt. Auf diese Weise soll geklärt werden, wie es im Bereich der Musik um die Plausibilität von Raabes Kritik an der Romantik bestellt ist.
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