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Wer sagt, dass Blut dicker ist als Wasser? Henry James erklärt in seinem Roman «Die Kostbarkeiten von Poynton» die Familie zum Schauplatz boshafter Verteilungskämpfe. Nach dem gefeierten Erfolg von «Die Europäer» und «Washington Square» führen wir die Henry-James-Renaissance mit dieser Neuübersetzung eines Spätwerks fort.
Wertvolle Gobelins, Elfenbeinschnitzereien, edle Bronzen und alte spanische Altardecken ... Adela Gereth hat in «Poynton Park», ihrem Landsitz aus dem 17. Jahrhundert, lebenslang leidenschaftlich erlesene Einrichtungsgegenstände aus ganz Europa gesammelt. Dass nun weder
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Produktbeschreibung
Wer sagt, dass Blut dicker ist als Wasser? Henry James erklärt in seinem Roman «Die Kostbarkeiten von Poynton» die Familie zum Schauplatz boshafter Verteilungskämpfe. Nach dem gefeierten Erfolg von «Die Europäer» und «Washington Square» führen wir die Henry-James-Renaissance mit dieser Neuübersetzung eines Spätwerks fort.

Wertvolle Gobelins, Elfenbeinschnitzereien, edle Bronzen und alte spanische Altardecken ... Adela Gereth hat in «Poynton Park», ihrem Landsitz aus dem 17. Jahrhundert, lebenslang leidenschaftlich erlesene Einrichtungsgegenstände aus ganz Europa gesammelt. Dass nun weder Sohn Owen noch die von ihm umworbene Mona Brigstock diese Kostbarkeiten zu würdigen wissen, bereitet Adela Kopfzerbrechen. Dass das junge Paar sie ausquartieren will, bringt sie gar an den Rand der Verzweiflung. Dabei hat sie in Fleda Vetch doch bereits eine adäquate und sachkundige Schwiegertochter ausgemacht. Fleda findet tatsächlich nicht nur Gefallen am Haus, sondern auch an Owen – und sitzt plötzlich zwischen allen Stühlen. Bekannt für seine sprachliche wie psychologische Raffinesse, lässt uns Henry James auch mit diesem Roman wieder in die Abgründe menschlicher Beziehungen blicken.

Autorenporträt
Henry James (1843-1916) wurde in New York geboren, verbrachte jedoch die meiste Zeit seines Lebens auf Reisen und in Europa. Dessen klassischer Literatur, insbesondere aus Russland und Frankreich, galt seine höchste Wertschätzung. Seinen Ruf als Meister der psychologischen Erzählkunst erschrieb er sich mit zwanzig Romanen und über hundert Erzählungen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2017

Begierden-Ballett
Dass die Dinge nicht einfach zur Hand sind, sondern ein Eigenleben führen, Ansprüche stellen, weiß jeder, der irgendetwas sammelt. Mrs. Gereth hat auf ihrem Landsitz zeitlebens exquisite Kunstgegenstände gesammelt, Gemälde, Gobelins, Louis-Quinze-Geschirr, Raritäten aus Porzellan, venezianischen Samt. Ihre Sammlung bildet eine Einheit mit dem Haus, das sie füllt. Das englische Erbrecht aber bestimmt, dass Mrs. Gareth sich von dieser Einheit wird trennen müssen, wenn ihr Sohn eine Ehe eingeht. Henry James macht daraus in seinem kürzlich neu übersetzten Roman „Die Kostbarkeiten von Poynton“ (Manesse, 24,95 Euro) ein hinreißend choreografiertes Ballett der Begierden und Intrigen, in dem der Sohn nur eine Nebenrolle spielt. Alle seine Erzählkunst bietet Henry James auf, um Mrs. Gareth, die Verlobte des Sohnes und eine junge Frau geringer Herkunft, die zwischen die Fronten gerät, gekonnt in immer neues Zwielicht zu setzen. Bis den Kostbarkeiten die Stunde schlägt.
LOTHAR MÜLLER
Literaturredakteur
im Feuilleton
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»Früher, mittlerer oder später James; man braucht dafür keine Begründungen mehr (dies ist ein später) und sollte einfach alles von ihm lesen. Auch am Strand.« FAS Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Paul Ingendaay