Bei dem historischen Schwarzwaldkrimi handelt es sich um den dritten Band um die Heilerin Johanna und ihren Mann, den Flößer Lukas.
1347: Johanna und Lukas leben im kleinen Örtchen Schiltach. Die junge Ida lebt mit ihnen in der kleinen Hütte, die voller Kräuter und weiterer Zutaten für Heilsalben
und Heiltränke ist. Die Bewohner von Schiltach erbitten Johannes Hilfe bei kleinen und großen…mehrBei dem historischen Schwarzwaldkrimi handelt es sich um den dritten Band um die Heilerin Johanna und ihren Mann, den Flößer Lukas.
1347: Johanna und Lukas leben im kleinen Örtchen Schiltach. Die junge Ida lebt mit ihnen in der kleinen Hütte, die voller Kräuter und weiterer Zutaten für Heilsalben und Heiltränke ist. Die Bewohner von Schiltach erbitten Johannes Hilfe bei kleinen und großen Wehwehchen, Wunden, Ausschlägen, aber auch Knochenbrüchen und anderen Verletzungen.
Eines Tages wird der Mietstallbesitzer Merckel ermordet in der Schweinesuhle aufgefunden. Johanna steht seiner Witwe Duretta und ihrer Tochter Frene bei. Beide sind nach Merckels Tod mehr erleichtert als traurig, Duretta führt den Mietstall alleine weiter, und Frene, die an der Heilkunst interessiert ist, begleitet Johanna bei ihren Hausbesuchen, hilft bei der Herstellung von Salben und der Behandlung der Patienten.
Während Johanna noch rätselt, wer Merckel ermordet haben könnte, verschwindet ihre Pflegetochter Ida. Diese hat einige Jahre zuvor mit einer Wölfin im Wald gelebt. Ein Wolf erweist sich auch als Idas Retter, ohne ihn hätten Caspar und Pius kaum eine Chance gehabt, das Mädchen zu befreien.
Der historische Roman hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil der Autorin ist authentisch und emotional, die Ereignisse überschlagen sich, es gibt viele Verdächtige im Mordfall Merckel, der ein richtiger Fiesling und Bösewicht war.
Sehr spannend fand ich die Nebenstränge um Idas Entführung, die mühsame Suche nach ihr, Frenes Geheimnis und nicht zuletzt die Geschichten von Johannas Patienten und Patientinnen. Sie rettet das Bein vom Knecht Craft, der von einem durchgegangenen Pferd fast totgetrampelt wurde und assistiert Knochenhauer Ulrich beim Kaiserschnitt, den dieser bei seiner Frau vornimmt.
Im Nachwort erfahren wir, dass „die ersten Hinweise für einen erfolgreichen Kaiserschnitt, bei dem Mutter und Kind überlebt haben, aus dem Jahr 1337 stammen. Um 1500 entband der Ferkelkastrierer Jacob Nufer in der Schweiz seine Frau auf diese Weise. Aufgrund seines Berufes kannte er sich mit der Anatomie der Schweine aus, die der von Menschen ähnelt.“
Entlohnt wird Johanna meist mit Naturalien wie Speck, Brot oder Schmalz. Nur der Herzog, der auf der Burg thront, bezahlt sie mit Münzen aus seiner Geldkatze.
Das Buch liefert viele Informationen zur Wirkungsweise verschiedener Kräuter, von denen ich nur einige wie Salbei, Brennnessel, Arnika oder Schafgarbe kannte.
Über eine Fortsetzung mit einer erneuten Reise in die ferne Vergangenheit und ein Wiedersehen mit Johanna und Lukas, Ida, Caspar und Pius würde ich mich sehr freuen. Von mir eine große Leseempfehlung für Leser*Innen von historischen Romanen und diejenigen, die am Leben im Mittelalter, der damals angewandten Heilkunst und der Kräuterheilkunde interessiert sind.